
Ersteinschätzung von Sylviane Chassot um 8.45 Uhr
Wie gewohnt ist die Mitteilung von Meyer Burger zu den Jahreszahlen ein Potpourri an hoffnungsvollen und besorgniserregenden Nachrichten. Die Umsatzsteigerung um 269% ist äusserst erfreulich. Noch besser sieht es im letztlich entscheidenden Kerngeschäft aus: Aus dem Verkauf von Solarmodulen mit einer Leistung von 250 Megawatt hat Meyer Burger 125 Mio. Fr. verdient. Im Jahr 2021 waren es bloss 20 Megawatt gewesen, die dem Unternehmen lediglich 8,8 Mio. Fr. eingebracht hatten. Positiv sind auch die angekündigten Vorauszahlungen neuer Kunden an die Kapazitätsausweitung, die notwendig ist, um die neuen Abnahmeverträge erfüllen zu können. Besorgniserregend bleiben die nackten Zahlen: Dem Bruttoumsatz von 155,2 Mio. Fr. stehen Kosten für Produkte und laufende Arbeiten von 150,7 Mio. Fr. gegenüber. Dazu kommen Personal- und operative Kosten von über 100 Mio. Fr. Eine verbindliche Antwort auf die Frage, wann zumindest auf Stufe Ebitda ein positives Ergebnis erwartet werden darf, bleibt Meyer Burger an diesem Donnerstagmorgen einmal mehr schuldig. Anfang März hiess es, 2023 werde ein positiver Ebitda resultieren, nun fehlt im Ausblick eine finanzielle Guidance gänzlich. Es dürfte sein, wie es immer ist mit Meyer Burger: Wer sich an die positiven Nachrichten halten will, wird das auch heute tun. Wer skeptisch ist, hat Grund genug, skeptisch zu bleiben.
Ersteinschätzung zu den Jahreszahlen – Meyer Burger weiter in den roten Zahlen
Obwohl das Solarunternehmen den Umsatz etwas gesteigert hat, bleibt es auch im vergangenen Jahr in der Verlustzone.