
Einschätzung von Miriam Kappeler um 8.50 Uhr
Novartis hat das wohl wichtigste Studienresultat des Jahres publiziert, das eigentlich erst für das zweite Halbjahr erwartet wurde. Da das vorrangige Studienziel des invasiv-krankheitsfreien Überlebens bei Brustkrebs im Anfangsstadium erreicht worden ist, hat ein Expertenkomitee den frühzeitigen Abbruch der Studie mit dem Brustkrebsmittel Kisqali empfohlen. Gemäss einer Zwischenanalyse verringert der Wirkstoff in Kombination mit einer endokrinen Therapie (Antihormontherapie) das Risiko eines erneuten Auftretens des Krebses im Vergleich zu einer alleinigen endokrinen Therapie erheblich. Kisqali erhielt schon 2017 von der US-Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht zur Behandlung von fortgeschrittenem oder metastasierendem Brustkrebs und ist für Novartis bereits ein etablierter Umsatzpfeiler. 2022 ist das Mittel mit einem Umsatz von 1,2 Mrd. $ endlich zum Blockbuster herangewachsen. Die US-Grossbank Morgan Stanley rechnet bei einer Anwendung von Kisqali bei frühem Brustkrebs mit einem zusätzlichen Umsatzpotenzial von 6 Mrd. $. Dank dem positiven Studienresultat kommen die ambitionierten Mittelfristziele langsam in Reichweite. Bis 2027 will Novartis jährlich 4% wachsen, der Analystenkonsens für das Wachstum liegt hingegen bei gerade einmal 1,8%. Die Kluft zwischen Guidance und Konsens dürfte sich aufgrund der erfreulichen Resultate nun reduzieren, was sich vermutlich in einem Kursanstieg niederschlagen wird.
Ersteinschätzung zu den neuen Studienergebnissen – Studienerfolg eröffnet Milliardenmarkt für Novartis
Kisqali erzielt auch bei Brustkrebs im Frühstadium gute Resultate. Das bietet zusätzliches Potenzial in Milliardenhöhe.