Wer Obligationen kauft, erhält eine – mehr oder weniger – sichere Rendite. Doch der Kurs kann sich ändern, nämlich dann, wenn die Marktzinsen schwanken. Vergangenes Jahr waren die Anleihenkurse gar nicht stabil: Wegen schneller Zinserhöhungen mussten Anleger beispielsweise auf europäischen Unternehmensanleihen einen Verlust von 14% ertragen.
Drei Argumente für Anleihen
Dieses Jahr wird der Zyklus der Zinserhöhungen wohl sein Ende finden, weil sich Konjunktur und Inflation in den entwickelten Ländern verlangsamen. Und damit sind Bonds gleich dreifach interessant. Erstens bieten sie eine relativ hohe laufende Rendite. Zweitens werden sinkende Zinsen die Kurse steigen lassen. Drittens drohen für Aktien in einer schlechter werdenden Konjunkturlage neue Verlustrisiken.
Besonders eher kurzfristig laufende Anleihen – in den USA liegt die zweijährige Rendite über 4% – sind taktisch wohl die beste Wahl. Je nach Risikoprofil können Anleger zusätzlich einen Renditeaufschlag ernten, ein solcher ist etwa bei Hochzins- oder Schwellenländeranleihen zu haben. Ein passiver Fonds (ETF) auf ein diversifiziertes Portfolio von Schwellenländerbonds bietet – wichtig: in Franken gehedgt – immerhin über 5% laufende Rendite.
Exposure zu Zinsen
Es kann zwar gut sein, dass Aktien sich dieses Jahr besser halten als Anleihen. Aber die Konjunkturrisiken sprechen für ein gewisses Zins-Exposure. Berechenbare Renditen dank Staatsanleihen waren lange nicht so günstig zu haben wie heute. Dazu kann man Anleihen mit Risikoprämien mischen. Will man nur taktisch investieren, könnte sich in einigen Monaten der Ausstieg lohnen. Denn dann könnten Kursgewinne nach Überschreiten des Zinsgipfels locken.
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Meinung – Obligationen als Chance
Das vergangene Jahr war schlecht für Bonds – für dieses Jahr locken sie mit Rendite und Diversifikationspotenzial.