
Ersteinschätzung von Rupen Boyadjian um 8.50 Uhr
Bei ObsEva geht der grösste Teil des Verwaltungsrats und des Managements, nur CFO Will Brown bleibt und wird interimistisch CEO. Die US-Organisation wird eingedampft, die Dekotierung an der Nasdaq beantragt. Der neue starke Mann ist der alte: Gründer und langjähriger CEO Ernest Loumaye soll Verwaltungsratspräsident werden. ObsEva führt damit eine weitere Verkleinerung durch. Ob sie das Überleben sichern kann, ist ungewiss. Denn eigentlich hält die auf Frauenmedizin spezialisierte Gesellschaft nur noch Rechte an drei Wirkstoffen, einer ist auslizenziert, bei einem wurde der US-Zulassungsantrag abgelehnt, und einer ist im Prinzip gescheitert. Auf diesen letzten, Nolasiban, das die Erfolgsrate bei künstlichen Befruchtungen anheben soll, will ObsEva sich nun konzentrieren. In der zweiten Hälfte 2023 werde eine neue Phase-I-Studie starten. ObsEva wird sicher an einigen Parametern schrauben, damit das Projekt dieses Mal mehr Erfolg verspricht, etwa an der Dosierung oder dem Alter der Frauen, die in die Studie aufgenommen werden. Der Erfolg bleibt ungewiss, der Weg ist lang, und ObsEva ist auf erhebliche Mittel angewiesen. Es stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre, die Gesellschaft ganz von der Börse zu nehmen. Loumaye, der zuvor bereits Biotech-Unternehmen gegründet und verkauft hat, dürfte das Geld für die Nolasiban-Entwicklung auch im Alleingang aufbringen können.
Ersteinschätzung zu der Umstrukturierung – ObsEva kämpft weiter ums Überleben
Das angeschlagene Biotech-Unternehmen will sich mit einer weiteren Reorganisation retten. Es kommt zu Umstellungen im Management sowie zur Dekotierung der Aktien von der US-Börse Nasdaq.