
Ersteinschätzung von Ivo Ruch um 7.30 Uhr
Im August hat das Orior-Management die eigene Umsatz-Guidance erhöht. Allerdings unter der Annahme von gleichbleibenden Wechselkursen. Nun liegen die Verkäufe innerhalb des damals kommunizierten Korridors von 645 bis 660 Mio. Fr., wenn man den Wechselkurseffekt von -2,3% berücksichtigt. Grund ist die Franken-Stärke. Auch die gesunkene Konsumlust in Europa, die das Exportgeschäft belastet haben und Preisreduktionen aufgrund historisch tiefer Preise für Schweinefleisch haben etwas auf die Verkäufe gedrückt. Die Aktien haben eine gewisse Enttäuschung vorweggenommen, indem sie in den letzten Wochen klar hinter der Konkurrenz von Bell, Emmi oder Aryzta geblieben sind.

Die Lebensmittelgruppe wehrt sich nach Kräften in diesem Gegenwind, wodurch der Betriebsgewinn (Ebit) und der Reingewinn stärker steigen als der Umsatz. Die Margen sind, wie bei anderen Lebensmittelherstellern, bestenfalls stabil geblieben. Im saisonal stärkeren zweiten Halbjahr, wo hochpreisige Pasteten und Terrinen beliebt sind, hat sich die Profitabilität jedoch leicht verbessert. Die Rückkehr der Touristenströme hat der Reisegastronomie (Casualfood) geholfen, die in normalen Zeiten überdurchschnittlich profitabel ist. Mit einer Dividendenrendite von 3,4% bliebt Orior im Schweizer Food-Sektor die grosszügigste Gesellschaft.
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(AWP) Die Lebensmittelgruppe Orior hat im Geschäftsjahr 2022 mehr umgesetzt und auch den Gewinn gesteigert. Für das Jahr 2023 ist man beim Konzern nun optimistisch für eine weitere Verbesserung der Kennzahlen.
Der Umsatz nahm vergangenes Jahr um 3,7% auf 636,7 Mio. zu, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Organisch betrug das Wachstum sogar 6,0%, dazu kamen allerdings Wechselkurseffekte, die mit einem Minus von 2,3% zu Buche schlugen.
Wachstumstreiber waren laut der Mitteilung neben der weiteren Erholung von Casualfood und dem Food Service Preiserhöhungen und ein breit abgestütztes Volumenwachstum. Zudem habe sich die diversifizierte Aufstellung der Gruppe stabilisierend ausgewirkt. Eine Umsatzreklassifizierung der Nettoverbuchung von Agentenumsätzen in Höhe von 4,1 Mio. und die eingestellten Verkäufe nach Russland in Höhe von 1,9 Mio. hätten den Umsatz derweil um insgesamt 6,0 Mio. Fr. geschmälert.
Der Betriebsgewinn blieb trotz der Umsatzzunahme gleich wie im Vorjahr bei 64,1 Mio. Fr. Die Entsprechende Marge ging auf 10,1% zurück nach 10,4% im Vorjahr. Dank tieferer Abschreibungen, dem Wechselkurs sowie Einmaleffekten im Zusammenhang mit den Werksentwicklungsprojekten im Vorjahr stieg der Ebit um 7,2% auf 37,9 Mio. an.
Unter dem Strich blieb ein um 10,6% höherer Reingewinn von 30,2 Mio. Fr. Davon sollen nun auch die Aktionäre profitieren. Orior schlägt die Ausschüttung einer um 10 Rappen höheren Dividende von 2,50 Fr. pro Aktie vor. Diese setzt ich zusammen aus einer ordentlichen Dividende in Höhe von 1,85 Fr. aus Gewinnreserven und einer verrechnungssteuerfreuen Dividende aus den gesetzlichen Kapitaleinlagereserven in Höhe von 65 Rappen.
Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich das Management nun zuversichtlich, ein breit abgestütztes organisches Wachstum zu erreichen mit dem Segment International als Haupttreiber. Auch für das Segment Convenience erwarte man ein gutes Wachstum und für das Segment Refinement eine Entwicklung auf oder leicht über Vorjahresniveau.
Nebst einer deutlichen Steigerung des Umsatzes erwartet das Management auch ein Wachstum des absoluten Ebitda. Inputkosten, etwa von Energie und Rohstoffen, sowie Preisweitergaben seien margenseitig wichtige Treiber und daher auch 2023 im Fokus der Massnahmen von Orior.
Die komplette Historie zu Orior finden Sie hier.»
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Ersteinschätzung zu den Jahreszahlen – Orior spürt die Frankenstärke
Die Lebensmittelgruppe schafft Volumenwachstum und kann die Profitabilität gut schützen.