
Einschätzung von Rupen Boyadjian um 8.55 Uhr
Relief Therapeutics lanciert die Lebensmittelproduktlinie PKU Golike in den USA. In Europa ist das Mittel für Menschen, die unter Phenylketonurie (PKU) leiden, seit 2019 zugelassen. Diese Menschen können einen Bestandteil von Eiweissen nur ungenügend abbauen. In den USA sind gemäss Relief 20’000 Patienten von der seltenen Krankheit betroffen. Sie müssen zeit ihres Lebens die Ernährung einschränken. Mit den zu erwartenden Einnahmen wird Relief die Gewinnschwelle aber nicht erreichen. Im Nachgang zur Übernahme von APR wird nun eine Zahlung über 7 Mio. Fr. fällig, 4,2 Mio. davon will Relief in Aktien überweisen. Angesichts des tiefen Kurses sind dazu mehr als 3% des Aktienkapitals nötig. Relief gibt ausserdem 200 Mio. neue Titel aus, was 4,5% der bestehenden Stammaktien entspricht. Die positive Nachricht über die Produktlancierung auf dem wichtigen US-Markt wird also von einem Verwässerungseffekt für die bestehenden Aktionäre getrübt. Relief wird ausserdem bald zusätzliche Mittel beschaffen müssen, da die per Mitte Jahr ausgewiesenen knapp 30 Mio. Fr. nur bis zum dritten Quartal des kommenden Jahres reichen. Auch wenn es hilfreich ist, dass Relief nun Produkte auf dem Markt hat, ist ein Engagement spekulativ. Die Aktien bieten seit dem Scheitern eines möglichen Coronamittels kaum noch Fantasie.
Einschätzung – Relief lanciert PKU Golike in den USA
Mit der Lancierung wird eine Meilensteinzahlung an APR Applied Pharma Research fällig. Relief wird eine Barzahlung in Höhe von 2,8 Mio. Fr. und eine Aktienzahlung von etwa 150 Mio. Stammtiteln leisten.