Folgen des UkrainekriegesRussland und Ukraine verlängern Getreideabkommen
Die beiden Staaten machen jedoch unterschiedliche Angaben zur Dauer der Verlängerung.

Das Getreide-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine ist wenige Stunden vor seinem Auslaufen verlängert worden. Allerdings machten beide Staaten am Samstag unterschiedliche Angaben zur Dauer der Verlängerung. In der Ukraine war von 120 Tagen die Rede, in Russland von 60. «Die Vereinbarung über den Getreidekorridor sollte heute auslaufen. Als Ergebnis unserer Gespräche mit beiden Seiten haben wir eine Verlängerung dieses Abkommens erreicht», sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede in Canakkale. Auch die Vereinten Nationen bestätigten die Einigung.
Der ukrainische Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow teilte mit, das Abkommen sei um 120 Tage verlängert worden. Die Sprecherin des Aussenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, widersprach. Die Vereinbarung sei um 60 Tage verlängert worden, sagte sie nach Bericht der Nachrichten-Plattform RBC.
Das von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen sieht vor, dass die Ukraine durch einen Korridor im von Russland beherrschten Schwarzen Meer Getreide verschiffen kann. Seit seiner Unterzeichnung am 22. Juli haben Millionen Tonnen an Getreide und anderen Lebensmittelprodukten die ukrainischen Häfen verlassen.
Die Ukraine und Russland zählen weltweit zu den grössten Getreideexporteuren. Entsprechend haben ihre Lieferungen einen grossen Einfluss auf die globale Entwicklung der Lebensmittelpreise. Das Getreideabkommen ist einer der wenigen diplomatischen Erfolge in dem seit dem 24. Februar 2022 anhaltenden Krieg. Es soll den weltweiten Anstieg der Getreidepreise dämpfen, die vor allem ärmeren Ländern zu schaffen machen.
Russland hatte gefordert, das Abkommen nur um 60 Tage zu verlängern, während die Ukraine auf einer Verlängerung um 120 Tage bestand. «Dankbar für (UN-Generalsekretär Antonio) Guterres, (die) UN, Präsident Erdogan, Minister Hulusi Akar und alle unsere Partner für das Festhalten an den Vereinbarungen», twitterte Kubrakow.
REUTERS
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