QuartalszahlenSAP-Gewinn fällt erneut
Der Betriebsgewinn des Softwarehauses ist währungsbereinigt um 8% auf 2,1 Mrd. gefallen, der Konzernumsatz hat im dritten Quartal dank dem Cloud-Geschäft 5% zugelegt.

Europas grösstes Softwarehaus SAP blickt optimistisch in die Zukunft und lässt sich von einem erneuten Gewinnrückgang im Quartal nicht aus dem Konzept bringen. «Wir sind sehr zuversichtlich, unsere Ziele für 2025 überzuerfüllen», sagte Firmenchef Christian Klein in einem Reuters-Interview am Dienstag. Dank eines anhaltend starken Wachstums des zukunftsträchtigen Cloud-Geschäfts werde sein Unternehmen diese Prognosen voraussichtlich anheben. Auch bei den Vorhersagen für die kommenden Quartalsergebnisse stellte er Anpassungen in Aussicht. «Lassen Sie uns das vierte Quartal abwarten», fügte er hinzu.
Der scheidende Finanzchef Luka Mucic stellte für das laufende vierte Quartal ein Rekordergebnis in Aussicht. Unter anderem würden sich geringere Investitionen und niedrigere Steuerzahlungen positiv bemerkbar machen. Ausserdem intensiviere SAP seine Sparbemühungen. Im kommenden Jahr werde sich das Wachstum beschleunigen, fügte Mucic hinzu. Dann werde auch das Betriebsergebnis zweistellig zulegen.
Im abgelaufenen Vierteljahr stieg der Konzernumsatz den Angaben zufolge um fünf Prozent auf 7,84 Mrd. €. Damit lagen die Erlöse dem Datenanbieter Refinitiv zufolge über der Markterwartung von 7,622 Mrd. €. Treiber sei erneut das Cloud-Geschäft, das währungsbereinigt ein Plus von 25% auf 3,29 Mrd. € verzeichnete. Klein wies darauf hin, dass der Auftragsbestand der Cloud-Sparte währungsbereinigt um 26% auf 11,267 Mrd. € gestiegen sei. Beim wichtigen Softwarepaket S4/Hana habe er sich auf 2,662 Mrd. € fast verdoppelt. Fast 60% davon entfalle auf Neukunden.
Gewinn fällt – Aktie dennoch im Aufwind
Der Betriebsgewinn sei dagegen währungsbereinigt um acht Prozent auf 2,1 Mrd. € gefallen, hiess es weiter. Grund hierfür seien geringere Beiträge aus Software-Lizenzen sowie höhere Investitionen in künftiges Wachstum. Das Ergebnis je Aktie sei um 36% auf 1.12 € eingebrochen. Hier belaste das schwächere Finanzergebnis der Wagniskapital-Sparte Sapphire Ventures. Analysten auf 1.25 € je Aktie gehofft.
«Das Cloudwachstum ist weiterhin sehr robust», lobte Analyst Armin Kremser von der DZ Bank. «Auch die Abwärtsdynamik beim Betriebsergebnis reduziert sich allmählich. Diesen zwei Positivfaktoren stehen das enttäuschende Lizenzgeschäft sowie der leicht gesenkte Ausblick beim Free Cashflow gegenüber.» Das Unternehmen rechnet für das Gesamtjahr nur noch mit einem Barmittel-Zufluss von rund 4,5 statt mehr als 4,5 Mrd. €.
Investoren griffen dennoch bei SAP-Aktien beherzt zu. Sie waren mit einem Plus von vier Prozent Spitzenreiter im deutschen Auswahlindex Dax.
REUTERS
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Aktien-Alert
Von ABB bis Züblin – erhalten Sie sofort eine E‑Mail, sobald ein neuer Artikel zum Unternehmen Ihrer Wahl erscheint.
Um diesen Service zu nutzen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.