Aktie im BlickpunktSAP sind trotz tieferem Gewinn gefragt
Der Softwarekonzern steigert den Umsatz im dritten Quartal. Für Q4 rechnet das Unternehmen mit einem Rekordergebnis.

Dank Drittquartalszahlen über den Erwartungen avancierten SAP am Dienstagmorgen zeitweise über 4%. Der grösste Softwarehersteller Europas überzeugte zwar mit einem höheren Umsatz, hemmte die Euphorie aber mit dem weiter rückläufigen Gewinn. Da der Konzernumsatz von 7,8 Mrd. € für das dritte Quartal über den von den Analysten im Durchschnitt erwarteten 7,6 Mrd. € liegt, fanden die Aktie dennoch Anklang.
Damit bleibt SAP auf Wachstumskurs. Besonders das zukunftsträchtige Geschäft mit Cloud-Lösungen leistete seinen Beitrag zum Ergebnis. Noch-SAP-Finanzchef Luka Mucic – er verlässt das Unternehmen per 31. März 2023 – prognostiziert für das vierte Quartal ein Rekordergebnis. Geringere Investitionen und tiefere Steuerzahlungen sollen dies begünstigen. Im kommenden Jahr rechnet Mucic sogar mit einem zweistellig höheren Betriebsergebnis.
Starkes Cloud-Geschäft
Wie schon im zweiten Quartal konnte SAP den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal währungsbereinigt 5% erhöhen. Von den 7,4 Mrd. € entfällt mit 3,3 Mrd. fast die Hälfte auf die zukunftsträchtige Cloud-Sparte. Letztere ist mit 25% mehr Umsatz erneut der wichtigste Wachstumstreiber des Softwarekonzerns.
SAP-CEO Christian Klein sieht das Unternehmen an einem wichtigen Wendepunkt. «Unsere Cloud-Lösungen sind die Antwort, denn unsere Kunden wenden sich an uns, um ihr Unternehmen zukunftssicher zu machen.» Klein sieht SAP auch auf gutem Wege für zukünftig weiteres Wachstum. «Mit einem Anteil an wiederkehrenden Einnahmen von über 80 % ist klar, dass unsere Transformation einen wichtigen Wendepunkt erreicht hat», meint der CEO in Bezug auf das Cloud- und Software-Geschäft.
Kaufenswert trotz rückläufigem Betriebsgewinn
Dennoch ist der währungsbereinigte Betriebsgewinn im Vergleich zum Vorjahr 8% auf 2,1 Mrd. € gefallen. Grund hierfür seien geringere Beiträge aus Software-Lizenzen sowie höhere Investitionen in künftiges Wachstum. Neben dem tieferen Gewinn stellt die gesenkte Prognose für den Barmittel-Zufluss einen weiteren Wermutstropfen im Zahlenset des Softwareherstellers dar. Neu erwartet SAP für das Gesamtjahr einen Zufluss von rund 4,5 Mrd. €, nach zuvor mehr als 4,5 Mrd.
Dass der Softwarekonzern auf Wachstumskurs ist, zeigt sich auch in den bestätigten Ratings der Analysten. Am Berichtstag bestätigten viele Experten ihre bisherige positive Einschätzung. So empfehlen sowohl die UBS als auch die Baader Bank, Warburg Research und auch Jefferies die Titel weiterhin zum Kauf. Verkaufen würde SAP niemand, auch wenn das Ertragspotenzial zum durchschnittlichen Kursziel von knapp 110 € mit gut 15% eher beschränkt ist.
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