Was zähltSchweizer Wein auf die Festtagstafel
Es muss nicht immer Bordeaux oder Barolo sein: Weine aus dem Wallis oder dem Waadtland munden ebenso.

Klasse statt Masse: Das muss das Credo der Schweizer Weinwirtschaft sein. Die Rebfläche von gesamthaft 14 629 Hektar (2021) ist im internationalen Vergleich klein: In Frankreich und Italien ist sie je rund fünfzigmal grösser, selbst diejenige Österreichs ist mehr als dreimal so gross wie die schweizerische. Nach Kantonen dominieren Wallis und Waadt, beim Weissen noch mehr als beim Roten. Genf ist ebenfalls in der Spitzengruppe, in Weiss- wie auch Rotwein. Die Rebflächen der Genfer Winzer im benachbarten Frankreich werden hier mitgezählt. Das Tessin (einschliesslich des bündnerischen Misox) ist im Rotwein, sprich Merlot, eine Macht. Die Rebflächen aller anderen Kantone machen jeweils nur wenige Prozent des Gesamtbestands aus, ob weiss oder ob rot. Was aber nichts zur Qualität besagt. Ein gepflegter Pinot aus der Bündner Herrschaft zum Beispiel kann sich gut an westschweizerischer Konkurrenz messen, selbst an burgundischer. Die Rebstöcke mit weissen Trauben tragen zu 55% Chasselas, die mit roten zu 47% Pinot Noir und zu 15% Merlot. Dass der Ruf von Schweizer Wein international eher verhalten ist, hat mit der naturgemäss marginalen Exportmenge zu tun: Die vergleichsweise kleine Produktion wird im Heimmarkt konsumiert, da kann kein globales Image entstehen. Übrigens, apropos Jahresend-Festivitäten: Moussierende Weine gibt es auch Made in Switzerland.
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