Neues EntwicklungszentrumSiegfried will neue Kunden nach Spanien locken
Siegfried hat Anfang 2021 zwei Produktions- und Abfüllwerke von Novartis übernommen. Nun gilt es, die Anlagen mit eigenen Kundenaufträgen zu füllen.

Siegfried hat an seinen beiden neuen spanischen Standorten Barberà del Vallès und El Masnou ein neues Entwicklungszentrum in Betrieb genommen. Dafür hat der Pharmazulieferer 15 Mio. Fr. in die Hand genommen. Gut investiertes Geld, wie Finanzchef Reto Suter in Barcelona im Gespräch mit AWP sagte.
Siegfried hatte die beiden Produktions- und Abfüllwerke auf Anfang 2021 von Novartis übernommen, seit wenigen Monaten sind die Anlagen voll integriert. Die zwei Standorte in der Provinz Barcelona mit rund 1000 Mitarbeitenden ermöglichten es Siegfried, auch bei den fertig formulierten Darreichungsformen wie Tabletten oder Kapseln (Drug Products) auf die angestrebte kritische Grösse zu kommen.
Heute stellen die Anlagen in Barberà del Vallès und El Masnou immer noch mehrheitlich Novartis-Produkte her, sagte Suter. Also Augentropfen und -salben, Kapseln für Inhalationsgeräte oder Tabletten. Nun gilt es, die Anlagen nach und nach mit eigenen Kundenaufträgen zu befüllen.
Dabei spielt das neue Entwicklungszentrum ein zentrale Rolle. «Damit geben wir diesen beiden guten Werken die Möglichkeit in die Hand, neue Kunden für neues Geschäft zu akquirieren», sagte Suter. Bereits 2022 habe Siegfried die Anlagen mit Drittkunden ausgelastet - aber noch zu einem sehr kleinen Teil. Eine zunehmend grössere Auslastung mit Geschäften von Neukunden erwartet Siegfried für die Jahre 2023 und 2024.
Was dem Finanzchef wichtig ist: Das Siegfried-Management war schon in der ersten Woche 2021 - also direkt nach Vollzug der Transaktion - vor Ort in Barcelona und informierte die neuen Mitarbeitenden über seine Investitionspläne. «Damit haben wir den Mitarbeitenden das Signal gegeben, dass sie wichtig sind.»
Kein Interesse an Polypeptide
Siegfried hat im Schnitt in den vergangenen zehn Jahren alle zwei Jahre eine grosse Akquisition durchgeführt. Wo der nächste Zukauf stattfinden wird, lässt Suter offen. Möglich sei einerseits ein Zukauf in den angestammten Bereichen. «Wir würden den Kauf von Anlagen wie hier in Spanien sofort wieder tun», betonte er.
Auf der anderen Seite denkt Siegfried über den Vorstoss in Bereiche wie Partikeltechnologie, virale Vektoren oder Biologics nach. «Wir sind es der Siegfried in 10 Jahren schuldig, heute schon über Dinge nachzudenken, die in Zukunft Wertsteigerungen ermöglichen werden.»
Einen Vorstoss in den Bereich Peptide schliesst Sutur indes aus. «Dabei handelt es sich um eine sehr spezialisierte Technologie in einem sehr beschränkten Markt, der aktuell schon von hervorragenden Spezialisten bedient wird.» Selbst der Kurseinbruch von rund 80% bei Polypeptide, dem weltweit zweitgrössten Hersteller, nach zwei Gewinnwarnungen kann Suter nicht locken: «Es bleibt beim Nein.»
AWP
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