Der Chart des TagesStimulus aus Japan
Die Anleihenkäufe der japanischen Notenbank sind grösser als die Verkäufe der EZB und des Fed.

Die Notenbanken in den USA und Europa drücken das Bremspedal durch: Sie erhöhen die Leitzinsen und bauen ihren Bestand an Anleihen ab. Dieses Quantitative Tightening – als Gegensatz zur quantitativen Lockerung, dem Quantitative Easing – entzieht dem Finanzmarkt Liquidität und könnte die Kurse von riskanten Wertpapieren wie Aktien belasten.
Doch Japan hat sich dieser Geldpolitik noch nicht angeschlossen: Die Notenbank, die Bank of Japan, kauft immer mehr der heimischen Staatsanleihen auf, um die langfristigen Renditen nicht weiter steigen zu lassen (Yield Curve Control, YCC).
Ob die Bank of Japan die YCC angesichts der besorgniserregend hohen Anleihenkäufe bald aufgeben muss, wird von Experten heftig diskutiert. Derzeit könnte das Quantitative Easing aus Fernost dem globalen Finanzmarkt einen Schub geben.
Die obige Grafik legt nämlich nahe, dass die Käufe der BoJ in den vergangenen Monaten die Bilanzverkürzung der Europäischen Zentralbank und des Fed mehr als ausgleichen. Auf globaler Ebene würden die Bilanzveränderungen der Notenbanken im Saldo also einen positiven Liquiditätseffekt ausüben.
Falls die BoJ ihre YCC tatsächlich aufgibt, könnte den Märkten damit erstmals seit Sommer vergangenen Jahres ein echter Liquiditätsentzug drohen. Das verheisst nichts Gutes für die Aktienrally.
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