
Ersteinschätzung von Lea Fäh um 8.45 Uhr
Swissquote erzielt zwar ein deutlich tieferes Konzernergebnis, liefert jedoch den zweithöchsten je erreichten Umsatz und Vorsteuergewinn. Die Zahlen fallen im Rahmen der Erwartungen aus, da das Unternehmen Anfang Januar bereits Vorabinformationen bekanntgegeben hat. Der Onlinebank gelingt es, stark von den kurzfristigen Veränderungen der Zinslandschaft zu profitieren. Dafür schwächeln die anderen Geschäftsbereiche, insbesondere das Geschäft mit Gebühren aus dem Kryptohandel. Nahm Swissquote 2021 mit Kryptohandel noch 102 Mio. Fr. ein, und damit jeden fünften Franken, waren es 2022 mit rund 28 Mio. Fr. über 70% weniger. Kundenabfluss ist bei Swissquote kein Thema. Letztes Jahr wurden über 10% mehr Kundenkonten eröffnet, sodass der gesamte Kundenbestand erstmals die Marke von 500'000 überschritten hat. Rund 60% der Nettoneugelder stammten zudem aus dem Ausland, die Expansionsbestrebungen des Unternehmens scheinen aufzugehen. So steht für 2023 auch die weitere Marktdurchdringung in Europa auf dem Plan. Swissquote gibt bekannt, jüngst die Depotbanklizenz für Luxemburg erhalten zu haben, die ihr eine vergleichbare Marktbearbeitung wie in der Schweiz ermöglicht. Weiteres Wachstum verspricht sie sich von ihrer eigenen Kryptobörse SQX und der Fintech-App Yuh. Die Finanzziele 2023 sind gewohnt ambitioniert. Swissquote rechnet konservativ und stellt dennoch ein neues Rekordergebnis von gut 20% mehr Umsatz und Vorsteuergewinn in Aussicht. Gemessen an diesem Potenzial sind die Titel zu günstig und ein Kauf.
Ersteinschätzung zu den Jahreszahlen – Swissquote erzielt weniger Gewinn
Die Online-Bank macht im vergangenen Jahr rund ein Fünftel weniger Gewinn als noch 2021. Sie sieht sich für das laufende Jahr aber gut aufgestellt.