
Ersteinschätzung von Arno Schmocker um 7.30 Uhr
Tecan hat kein einfaches Jahr hinter sich. Erwartungsgemäss gingen die ausserordentlichen Einnahmen im Zusammenhang mit der Coronapandemie vor allem im zweiten Semester deutlich zurück. Hinzu kamen Probleme in der Beschaffung von Materialien und höhere Materialkosten, die Tecan aufgrund teils langfristiger Verträge nur teilweise in die Verkaufspreise einrechnen konnte. Neu war ausserdem, dass die im August 2021 übernommene und noch etwas unterdurchschnittlich profitable US-Gesellschaft Paramit während eines ganzen Jahres in die Rechnung einbezogen wurde. Die Integration der grössten Akquisition der Unternehmensgeschichte soll erfolgreich verlaufen sein. Am Schluss erfüllte der Labordienstleister die Markterwartungen in Bezug auf Umsatz und Profitabilität, wobei auch die eigene Prognose erreicht wurde. Der Ausblick ist erneut von Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung geprägt. Sie halbieren das im Grunde erwartete Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in etwa. Die operative Marge dürfte etwas weniger gesteigert werden, als das mittelfristige Ziel es vorsieht. Dieses wird bestätigt: mittleres bis hohes Wachstum im einstelligen Prozentbereich, Steigerung der Betriebsgewinnmarge um 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte pro Jahr. Mit einer Nettoliquidität von 41 Mio. Fr. hat Tecan wieder Luft für kleinere Übernahmen.
Ersteinschätzung zu den Jahreszahlen – Tecan erfüllt die Erwartungen knapp
Der Laborausrüster ächzt unter höheren Materialkosten. Zudem geht der Coronaumsatz deutlich zurück.