
Einschätzung von Siegmund Skalar um 20 Uhr
Das enttäuschende Jahr 2022 war mitentscheidend dafür, dass das Temenos-Management endgültig das Vertrauen bei Investoren verloren hat. Das Ergebnis stand im Wesentlichen seit der Vorankündigung fest, wobei Temenos jetzt nur noch die Lücken ausfüllt. Es gibt entsprechend wenige Überraschungen: Der bereinigte Quartalsgewinn liegt zwar leicht über den Erwartungen, die operativen Kosten fallen für Temenos im Jahresvergleich wegen teurerer Verkaufs- und Marketingmassnahmen aber 8% höher aus. Dem steht die Cashflowentwicklung gegenüber, die mit einem Free Cashflow von 192,9 zwar 46% unter Vorjahr, aber über den Erwartungen liegt. Die Diskrepanz aus bereinigtem Gewinn (–26%) und Gewinn nach Buchhaltungsstandard (–33%) erklärt sich aus den steigenden Kosten für die aktienbasierte Vergütung. Das wichtigste Detail ist jedoch der Ausblick für 2023. Eingepreist waren zuletzt zweistellige Wachstumsraten bei den Softwarelizenzen. Wenn Temenos nicht hier bewusst extrem vorsichtig agiert, ist die heutige Prognose eine starke Korrektur nach unten, denn das Management rechnet nun für das kommende Jahr offiziell mit gerade einmal «mindestens 6%». Die Gewinnprognose (+6%) und die Ebit-Prognose (+7%) sind für 2023 jedoch hingegen etwas optimistischer als der Markt. Die mittelfristigen Prognosen dürften am Dienstag folgen.
Einschätzung zu den Quartalszahlen – Temenos erleidet Gewinneinbruch
Der Bankensoftwarespezialist hat im vierten Quartal einen Umsatzrückgang erlitten und unter dem Strich deutlich weniger verdient.