Credit Suisse gehört noch nicht UBS. Das wird zwar bald so sein, ist es aber noch nicht. Das hat aus Sicht von UBS gravierende Nachteile. Die Regeln, was man genau tun darf, wenn es um die Geschicke von CS geht, sind sehr streng. Bis zu einem gewissen Grad ist UBS deshalb zum Zuschauen verurteilt. Erst wenn das sogenannte Closing vollzogen ist, ändert sich das. Das könnte noch ein bis zwei Monate dauern.
Jede Stunde zählt
Das ist ein langer Zeitraum. Jeder Tag, ja jede Stunde zählt. Das gilt einerseits, wenn es darum geht, ob Kunden von Credit Suisse ihr Geld zu einer anderen Bank bringen oder nicht. Anderseits auch, wenn UBS sich überlegt, welche der vielen Top-Mitarbeiter von Credit Suisse bald für sie arbeiten werden.
Zum zweiten Punkt. UBS darf nicht direkt auf Mitarbeiter von CS zugehen und bereits Abteilungen zusammenlegen und Organigramme in die Welt setzen. Zwar läuft da hinter den Kulissen sicher einiges, doch die Konkurrenz, seien dies Privatbanken wie Julius Bär, traditionelle Häuser wie die ZKB oder auch internationale Akteure, hat jetzt leichtes Spiel – aus Sicht von UBS ein zu leichtes. Auch die eigenen UBS-Mitarbeiter werden nervös.
Begehrte Kundengelder
Ähnliches gilt, wenn es um Kundengelder geht. Man hört von überall, dass es nicht gelungen ist, den Abfluss zu stoppen. Die Konkurrenz reibt sich die Hände und zieht Geld an. Auch wenn es noch nicht klar ist, was mit dem Schweizer Geschäft von CS im Endeffekt passiert: Klar scheint mir, dass UBS es gerne behalten möchte und keine Lust darauf hat, nur einen Schatten des ehemaligen CS-Geschäfts zu erben. Ein Rennen gegen die Zeit.
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Meinung – UBS: Gerangel
Das Rennen um Kunden, aber auch um gute Mitarbeiter hat begonnen. UBS ist da nicht zwangsläufig der Gewinner.