Was zähltVolle Taschen auf Wanderschaft
Auch reiche Leute können sich Sesshaftigkeit nicht immer leisten: Wenn sie sich an Leib und Leben – oder an Besitz – bedroht fühlen, suchen sie sich eine Zuflucht.

Vermögende Norweger zieht’s zunehmend in die Schweiz, nach Luzern oder Lugano beispielsweise – des Klimas wegen, genauer: des Steuerklimas. Der nordische Umverteilungsstaat scheint allzu zugriffig geworden zu sein, jenseits der Schmerzgrenze. Da sind Fluchtreflexe unvermeidlich, die monetäre Migration folgerichtig (was, en passant, nicht gilt für geist- und geschmacklose Gestalten, die ohnehin bereits im steuergünstigen Zugerland wohnen und dann erst noch vorschwindeln, in Monaco zu hausen). Es sind nicht nur fiskalische Motive, die Millionäre aus manchen Ländern, hier sind die Top Ten davon aufgeführt, zum Auswandern veranlassen, sondern auch die persönliche Sicherheit. Die vom einschlägig tätigen Londoner Beratungs- und Vermittlungshaus Henley & Partners erfassten bzw. geschätzten Daten zeigen an, wie viele Dollarmillionäre (was am unteren Ende fast bescheiden ist) 2022 bspw. Russland verlassen haben – per saldo (vielleicht sind auch einige zugezogen) etwa 15 000. Soweit bekannt, zogen etwa 4000 Millionäre (ebenfalls netto) in die Vereinigten Arabischen Emirate. China plus Hongkong sowie die Ukraine haben netto erheblich Vermögende verloren, die sich sonst irgendwo niedergelassen haben. Die Transparenz dieser Bewegungen ist gering, weshalb sich die beiden Skalen auch nicht aufwiegen. Die Schweiz hat schätzungsweise 2200 Millionäre empfangen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.