Der Chart des TagesVollversagen als Einzelfall?
Die meisten Banken sind heutzutage deutlich besser mit Kapital ausgestattet als vor der globalen Finanzkrise.

Die Kernkapitalquote (Common Capital Ratio) bildet das Herzstück für die Beurteilung des Gesundheitszustands von Bankbilanzen. Sie gibt den Anteil der durch Eigenmittel gedeckten, risikotragenden Positionen in einer Bankbilanz an. Der Fokus liegt auf dem «harten» Kernkapital (Common Equity Tier 1 Capital Ratio), das Aufschluss über die finanzielle Stärke aus regulatorischer Sicht gibt. Während der grossen Finanzkrise 2008 war klar geworden, dass das globale Bankensystem zu wenig qualitativ hochwertiges Eigenkapital aufwies.
Die Grafik gibt die Quote verschiedener US-Banken wieder, nachdem sie für Buchverluste auf der Aktivseite korrigiert worden ist (braune Balken). Die Bereinigung zeigt eines deutlich: Die Silicon Valley Bank (SVB) hatte das Risikomanagement sträflich vernachlässigt. Es wurden Positionen im Bereich festverzinslicher Anlagen eingegangen, ohne die Zinsrisiken entsprechend abzusichern. Nach der Bereinigung um diesen nicht realisierten Verlust fällt die Kernkapitalquote annähernd auf 0%.
Andere Banken, darunter die grössten im Markt wie etwa JPMorgan (JPM), Citigroup (C), Bank of America oder Wells Fargo (WFC), haben zumindest einen beträchtlichen Teil des Portfolios abgesichert. Die nicht realisierten Verluste fallen ebenfalls an, allerdings leidet die Kernkapitalquote nicht annähernd so stark wie bei der Regionalbank SVB, die dem Vernehmen nach im vergangenen Jahr etwa acht Monate ohne Chief Risk Officer geschäftete.
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