
Ersteinschätzung von Christopher Gilb um 8.15 Uhr
Das Zürcher Bankhaus Vontobel hat kein einfaches Jahr hinter sich. Kursbewegungen und Abflüsse im Kontext eines schwierigen Marktumfelds hatten 2022 vor allem dem normalerweise starken Asset Management zugesetzt. Wie sich zeigt, hat sich die Lage in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres nun etwas stabilisiert. Positiv ist vor allem der Nettoneugeldzugang im Wealth Management von 1,4 Mrd. Fr. und damit mit 6% am oberen Rand des von der Bank gesteckten Ziels von 4 bis 6%. Eine Rolle dabei gespielt haben auch Neugelder von enttäuschten CS-Kunden, aber bei weitem nicht nur, wie Finanzchef Thomas Heinzl an einem kurzen Call am Freitagmorgen ausgeführt hat. Auch ohne diese Extrazuflüsse würde sich, so Heinzl, das Wealth Management im Rahmen der Wachstumsziele befinden. Im Geschäft mit institutionellen Anlegern hat sich die Situation derweil merklich verbessert, sodass sich der Geldabfluss deutlich verlangsamt hat. Insgesamt zeigt sich das Bankhaus vorsichtig optimistisch, gut durchs Jahr zu kommen. Auch bei den laufenden Kosteneinsparungen sei man auf gutem Weg, so Heinzl. Anspruchsvoll für Vontobel ist, dass sie wie andere Banken zwar Rückenwind von den höheren Zinsen erhalten dürfte, sie bei ihr aber nur einen kleinen Anteil am Gesamtertrag ausmachen. Im weiterhin sehr volatilen Marktumfeld bleibt eine Outperformance der Aktie deshalb eher unwahrscheinlich.
Ersteinschätzung zu den Quartalszahlen – Vontobel erholt sich langsam
Die Zürcher Familienbank verzeichnet im ersten Quartal einen Nettoabfluss von nur noch 0,4 Mrd. Fr. Im Wealth Management liegt sie am oberen Rand der Wachstumsziele.