Der FuW-Morgen-Report vom 28. Februar 2023Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu Adecco, Alcon, Arbonia und weiteren Unternehmen, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in den USA und in Asien.

Overnight
USA
Nach einem zunächst erfreulichen Start in die neue Börsenwoche haben die amerikanischen Börsen ihre Gewinne am Montag teilweise abgegeben. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss bei 32’889 (+0,2%). Der breit gefasste S&P 500 erholte sich um 0,3% auf 3982, und der technologielastige Nasdaq 100 legte etwas stärker zu, um 0,74% auf 12’058.
Auch ein leichter Rückgang der Renditen am US-Anleihenmarkt konnte den Indizes letztlich keinen stärkeren Rückenwind verleihen. In der vergangenen Woche hatten die Kurse unter der Erwartung längerfristig höherer Zinsen in den USA gelitten. Der Dow war am Freitag auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten gerutscht.
Positive Nachrichten von der Autofabrik in Grünheide bei Berlin bescherten Tesla ein Plus von 5,5%. Die Aktien von Seagen sprangen dank Übernahmefantasie sogar um 10% hoch. Laut einem Bericht des «Wall Street Journal» ist der Pharmakonzern Pfizer an der Übernahme des auf Krebsantikörper spezialisierten Biotech-Unternehmens interessiert.
Meta konnten nicht davon profitieren, dass die US-Wettbewerbshüter ihren Widerstand gegen den Versuch des Facebook-Konzerns aufgegeben haben, seine starke Position im Geschäft mit virtueller Realität durch einen Zukauf auszubauen. Die Aktien verloren 0,5%.
Asien/Pazifik
An den asiatischen Märkten tendieren die Kurse am Dienstag mehrheitlich seitwärts oder leicht tiefer. Der Hongkonger Hang Seng handelt 0,3% tiefer, auf dem chinesischen Festland verliert der CSI 300 rund 0,1%. Der japanische Nikkei 225 gewinnt 0,1%, wobei der Zementhersteller Taiheiyo 5233.T mit 3,6% der grösste Gewinner ist. Der breiter gefasste Topix gibt 0,1% nach. In Korea gewinnt der Kospi 0,3%, und in Taiwan verliert der Taiex 0,7%.
Futures
Der Blick auf die Futures lässt eher wenig Aktivität für den Dienstag erwarten. Der Terminkontrakt auf den S&P 500 handelt 0,1% höher, derjenige auf den Nasdaq 100 ebenfalls. Das gleiche Bild beim Euro Stoxx 50. Der deutsche Dax wird hingegen 0,1% tiefer erwartet.
News Vorbörse Schweiz
Adecco: Der Personaldienstleister hat den Umsatz im Jahresvergleich um 13% auf 6,21 Mrd. € gesteigert, verzeichnet jedoch wegen höheren Amortisationen und Einmaleffekten einen Gewinneinbruch um 42% auf 342 Mio. €. Der Ausblick für das kommende Jahr ist vorsichtig optimistisch, jedoch habe sich das Wachstum im Januar gegenüber Dezember etwas abgeschwächt. (Lesen Sie hier mehr.)
Alcon: Der Augenheilkundespezialist Alcon hat ein gutes Jahr 2022 hinter sich. Er hat den Nettoumsatz 5% gesteigert und bei der Profitabilität Fortschritte gemacht. Die operative Marge verbessert sich im Jahresvergleich von 7,1 auf 7,8%. (Lesen Sie hier mehr.)
Arbonia: Der Bauzulieferer hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2022 1,3% auf 1202,1 Mio. Fr. gesteigert, spürt jedoch einen Einbruch bei Bestellungen von Grosshändlern sowie die Auswirkungen der Energiekrise. Das Konzernergebnis ist infolge einer geringeren Marge von 27,5 Mio. Fr. im Vorjahr auf nunmehr 20,7 Mio. Fr. gesunken. (Lesen Sie hier mehr.)
Santhera: Das Biotech-Unternehmen hat eine Privatplatzierung bekannt gegeben. Der Investor Highbridge Capital Management will insgesamt 22,2 Mio. Fr. in Santhera investieren. Ausserdem wird Bradley Meyer für den Verwaltungsrat vorgeschlagen. (Lesen Sie hier mehr.)
Bellevue: Das Finanzhaus hat im vergangenen Jahr mit 577 Mio. Fr. mehr als ein Viertel seiner Assets under Management verloren. Durch die Kapitalabflüsse ist auch der Gewinn eingebrochen und 41% auf 25,3 Mio. Fr. zurückgegangen. (Lesen Sie hier mehr.)
Elma Electronic: Der Elektronikkomponentenhersteller hat Umsatz und Bestellungseingang gesteigert. Obwohl der operative Gewinn mit 4,6 Mio. Fr. sich nahezu halbiert hat, will das Unternehmen weiter eine unveränderte Dividende von 2 Fr. je Aktie auszahlen. (Lesen Sie hier mehr.)
Feintool: Die Industriegruppe hat den Umsatz um 46,4% auf 861 Mio. Fr. gesteigert und konnte sich beim operativen Ergebnis auf Stufe Ebitda minimal auf 85,7 Mio. Fr. vorarbeiten. Im kommenden Jahr will sie rund 900 Mio. Umsatz erreichen und einen Ebitda von 85 bis 95 Mio. erzielen. Sie schlägt ausserdem eine Dividende von 0.34 Fr. pro Aktie vor. (Lesen Sie hier mehr.)
Intershop: Die Immobiliengesellschaft konnte ihren Gewinn im Jahresvergleich leicht steigern. 2022 hat sie einen Reingewinn von 145,4 Mio. Fr. erzielt. Nun will sie neben der normalen Dividende von 25 Fr. auch eine einmalige Sonderdividende von 25 Fr. pro Aktie ausschütten. Insgesamt sollen 95 Mio. Fr. an die Aktionäre ausgegeben werden. (Lesen Sie hier mehr.)
SIG Group: Der Verpackungshersteller SIG hat dank der Übernahme von Scholle IPN und Evergreen Asia den Umsatz im Jahresvergleich markant gesteigert. Die Schaffhauser erzielten ein Umsatzplus von 34,8% auf 2,78 Mrd. €. Unter dem Strich resultierte mit 286,8 Mio. ein 8% höherer Reingewinn als noch im Vorjahr. Die Dividende will SIG leicht von 0.45 auf 0.47 Fr. erhöhen. (Lesen Sie hier mehr.)
VT5: Die börsennotierte Special Purpose Acquisition Company (Spac) hat im ersten Quartal ihre Suche nach einem Übernahmekandidaten fortgesetzt. Zwei begonnene Gespräche würden derzeit fortgesetzt, jedoch würden auch weitere Möglichkeiten geprüft werden, hiess es.
Ina Invest: Die Immobiliengesellschaft Ina Invest hat im vergangenen Jahr den Mietertrag auf 11,3 Mio. Fr. vervierfacht. Dadurch konnte sie den Reingewinn von 12 Mio. im Vorjahr auf nunmehr 19,1 Mio. steigern. Trotz der abgekühlten Konjunktur wurden die Mittelfristziele einer Eigenkapitalrendite von über 6% und einer Portfoliogrösse von über 2 Mrd. Fr. bestätigt.
IVF Hartmann: Der Medizinbedarfhersteller IVF Hartmann hat sowohl Umsatz als auch vor allem den Gewinn im Jahresvergleich gesteigert. Im Jahresvergleich ist der Umsatz mit 150,6 Mio. Fr. um 4,6% höher als noch im Vorjahr. Der Betriebsgewinn ist um 76% auf 13,5 Mio. Fr. gestiegen, weswegen das Unternehmen auch die Dividende von 1.90 auf 2.50 Fr. anheben will. (Lesen Sie hier mehr.)
Talenthouse: Bei der Technologieplattform kommt es zum grossen Umbruch. Das Plattformgeschäft wird überprüft, und CEO Clare McKeeve sowie Entwicklungschef Scott Lanphere verlassen das Unternehmen.
Vorbörsenkurse von Julius Bär
Wichtige Ereignisse vom 28. Februar 2023
Schweiz
06:00 Elma: Ergebnis 2022
06:30 Ina Invest: Ergebnis 2022 (Webcast 09.00 Uhr)
06:45 Adecco: Ergebnis Q4/2022 (Conf. Call 09.30 Uhr)
06:45 IVF Hartmann: Ergebnis 2022 (MK 10.00 Uhr, Neuhausen)
07:00 Arbonia: Ergebnis 2022 (MK 09.00 Uhr, Zürich)
07:00 Bellevue: Ergebnis 2022 (MK 09.00 Uhr, Küsnacht-Goldbach)
07:00 Feintool: Ergebnis 2022 (MK 10.00 Uhr, Zürich-Flughafen)
07:00 Intershop: Ergebnis 2022 (MK 10.00 Uhr, Zürich)
07:00 SIG Group: Ergebnis 2022 (Conf. Call 09.00/MK 10.30 Uhr, Zürich)
07:00 VT5: Q1 2022/23 Activity Update
09:00 KOF Konjunkturbarometer Februar
09:00 Seco: BIP Q4 2022
14:00 Alcon: Conf. Call zu Ergebnis 2022
Jugendherbergen: Rückblick/Ausblick (MK 10.00 Uhr)
VT5: GV (17.00 Uhr), Zürich
International
07:30 AUT: Erste Group Bank, Jahreszahlen
07:30 DEU: Bayer, Jahreszahlen (10.00 h Pk, 14.00 Analystencall)
07:30 DEU: Scout24, Jahreszahlen (10.00 Bilanz-Pk, 15.00 Analystencall)
07:30 DEU: Aixtron, Jahreszahlen
08:00 GBR: Travis Perkins, Jahreszahlen
10:00 DEU: Flatexdegiro, Analystenkonferenz (14.00 Pressecall)
10:00 DEU: Ahlers AG, Bilanz-Pk (online), Herford
10:00 DEU: Deutsche Beteiligungs AG, Hauptversammlung, Frankfurt
10:30 DEU: DZ Bank, Bilanz-Pk, Frankfurt
11:00 DEU: Borussia Dortmund, Halbjahreszahlen (detailliert)
14:00 DEU: Alstria, Jahreszahlen (Pressecall)
18:00 NLD: ASM International, Q4-Zahlen
ESP: Ferrovial, Jahreszahlen
FRA: Atos, Jahreszahlen
PRT: EDP Renovaveis, Jahreszahlen
USA: Agilent Technologies, Q1-Zahlen
USA: HP Inc., Q1-Zahlen
Konjunktur
00:50 JPN: Industrieproduktion 01/23 (vorläufig)
00:50 JPN: Einzelhandelsumsatz 01/23
06:00 JPN: Wohnungsbaubeginne 01/23
06:30 NLD: Einzelhandelsumsatz 01/23
08:00 DNK: BIP Q4/22 (1. Veröffentlichung)
08:00 DEU: Aussenhandelspreise, Januar 2023
08:00 SWE: BIP Q4/22
08:00 TRK: BIP Q4/22
08:45 FRA: Verbraucherpreise 02/22 (vorläufig)
08:45 FRA: BIP Q4/22 (2. Veröffentlichung)
09:00 ESP: Verbraucherpreise 02/22 (vorläufig)
09:00 AUT: Erzeugerpreise 01/23
09:00 AUT: BIP Q4/22 (2. Veröffentlichung)
10:00 POL: BIP Q4/22 (2. Veröffentlichung)
10:30 PRT: Verbraucherpreise 02/22 (vorläufig)
11:00 BEL: BIP Q4/22 (2. Veröffentlichung)
12:00 IRL: Einzelhandelsumsatz 01/23
12:00 PRT: BIP Q4/22 (2. Veröffentlichung)
14:30 USA: Lagerbestände Grosshandel 01/23 (vorläufig)
15:00 USA: FHFA-Index 12/22
15:45 USA: MNI Chicago PMI 02/23
16:00 USA: Richmond Fed Herstellerindex 02/23
16:00 USA: Verbrauchervertrauen 02/23
22:30 USA: API Ölbericht (Woche)
Ausblick – Rohstoffe
Der Preis für Rohöl zeigt sich zum Wochenanfang wenig verändert. Die Sorte Brent notiert um 82.50 $ je Fass – vergangene Woche war der Preis in Richtung 80 $ auf ein Zweiwochentief gefallen, nun hat er sich stabilisiert. Der Brent-Preis bewegt sich seit Mitte Januar in einer Bandbreite zwischen rund 80 und 89 $ je Fass, ohne klaren Trend. Weder sorgt die Angst vor grösseren US-Zinserhöhungen für dauernden Druck nach unten, noch führt das Austrocknen der russischen Lieferungen zu einer neuen Rally.
Die Nachricht am Montag, dass Russland kein Öl mehr nach Polen über die Druschba-Pipeline liefert, hat der Markt schnell weggesteckt. Wegen der von der EU verhängten Obergrenze für russisches Öl hatte das Land schon angekündigt, über die westlichen Häfen ein Viertel weniger des Energieträgers zu verschiffen. Insgesamt soll die russische Produktion aber um nur 5% gekürzt werden.
Neben den Exporten aus Russland werden weiterhin die Erwartungen an die US-Geldpolitik im Markt genau beobachtet. Erstens würde die Aussicht auf deutlichere Zinserhöhungen des Fed die Gefahr eines US-Wachstumsrückgangs erhöhen. Zweitens könnte eine restriktive Geldpolitik den Dollar weiter erstarken lassen. Da Rohöl grossteils noch in der US-Valuta gehandelt wird, verteuert ein stärkerer Dollarkurs das Rohöl in anderen Währungsräumen. Das reduziert in der Folge die Nachfrage und belastet den Ölpreis.
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