Der FuW-Morgen-Report vom 25. Mai 2023Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu Novartis, Lem und Partners Group sowie anderen Unternehmen, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in Asien und den USA.

Overnight
USA
Der Streit über die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA hat der Wallstreet am Mittwoch einen weiteren Dämpfer verpasst (erfahren Sie hier mehr über den Schuldenstreit). Die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank (Fed) hat die Kurse hingegen kaum beeinflusst (mehr zu den Fed Minutes hier).
Der Dow Jones Industrial schliesst 0,77% tiefer bei 32’799,92 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verliert 0,73% auf 4115,24 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 geht es um 0,5% abwärts auf 13’604,48 Punkte.
Die Titel der Modeunternehmen Abercrombie & Fitch (+31,1%) und Urban Outfitters (+17,6%) gehören nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen zu den Gewinnern vom Mittwoch. Bei Abercrombie werden Umsatz und Bruttomarge gelobt. Urban Outfitters glänzt ebenfalls mit starkem Erlös.
Der Halbleiterhersteller Analog Devices übertrifft mit seinem Ergebnisanstieg im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen. Dass die Aktie dennoch um 7,8% verliert, dürfte dem starken Kursverlauf seit Ende April geschuldet sein.
Zu den Verlierern gehören die Papiere des US-Finanzkonzerns Citigroup (–3,1%). Er will angesichts des gescheiterten Verkaufs seines Mexikogeschäfts noch in diesem Quartal wieder Aktien zurückkaufen und die unter dem Namen Banamex bekannte Einheit 2025 an die Börse bringen.
Asien/Pazifik
Die Angst um die US-Schulden belastet am Donnerstag auch die asiatischen Börsen, sie tendieren im roten Bereich. Mit der Ausnahme des Nikkei 225, der in Tokio 0,2% zulegt. Der breiter gefasste Topix verzeichnet hingegen ein Minus von 0,3%.
Auf dem chinesischen Festland notiert der CSI 300 um 0,5% tiefer, auch der Shanghai Composite korrigiert um 0,6%. In Hongkong verzeichnet der Hang Seng ein Minus von 2,6%. Der südkoreanische Kospi handelt mit einem Abschlag von 0,5%. In Australien verliert der S&P/ASX 200 1,1%.
Futures
Der Terminkontrakt (Future) auf den S&P 500 handelt am Donnerstagmorgen 0,3% im Plus, der Future auf den Euro Stoxx 50 ist gegenüber dem Vortag praktisch unverändert. Der Kontrakt auf den SMI ist für einen Abschlag von 1% zu haben, der Dax hingegen kostet 0,1% mehr.
News Vorbörse Schweiz
Novartis: Die Sparte Sandoz von Novartis ist mit der geplanten Zulassung eines Biosimilar in der EU einen Schritt weiter. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat die Zulassungsanträge für das vorgeschlagene Biosimilar Denosumab zur Prüfung angenommen. Die Anträge zeigen auf, dass das Nachahmerpräparat Denosumab genauso wirksam ist wie die Originalmedikamente Xgeva und Prolia von Amgen. Eingesetzt werden soll das Biosimilar denn auch wie die Originale zur Behandlung einer Reihe von Erkrankungen, darunter Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren. (Lesen Sie hier mehr.)
Lem: Der Elektronikkomponentenhersteller Lem hat im Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende März) den Umsatz 8,8% auf 406,4 Mio. Fr. gesteigert.Deutlich rückläufig war der Bestellungseingang mit einem Minus von knapp 20% auf 465,2 Mio. Fr. Der operative Gewinn (Ebit) verbesserte sich 4,3% auf 92,2 Mio. Fr. Die Gewinnmarge ging 1 Prozentpunkt auf 22,7% zurück. Die Dividende soll 52 (i.V. 50) Fr. betragen. Mit den Zahlen hat der Komponentenhersteller die Schätzungen der Analysten auf allen Ebenen leicht übertroffen. (Lesen Sie hier mehr.)
Skan: Die Bundesanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen den Medizintechniker Skan eingeleitet. Sie beziehe sich auf Transaktionen mit Aktien der BV Holding aus der Zeit vor dem Börsengang von Skan Group. (Lesen Sie hier mehr.)
Partners Group: Beim Privatmarktspezialisten Partners Group kommt es zu zwei Abgängen aus der Geschäftsleitung. Hans Ploos van Amstel gibt sein Amt als Finanzchef ab, und auch die Leiterin der Kundenbetreuung, Marlis Morin, tritt von ihrer Funktion zurück. Allerdings bleiben Ploos van Amstel als beratender Partner und Morin als Partnerin dem Unternehmen weiterhin erhalten. Die Suche nach einem neuen Finanzchef sei bereits in einem fortgeschrittenen Stadium (mehr dazu hier).
Peach Property: Die Immobiliengesellschaft Peach Property hat an ihrer Generalversammlung die Ziele für das laufende Jahr bestätigt. Sie würden trotz der derzeitigen Marktunsicherheiten gelten. Es werden Nettomieteinnahmen von insgesamt 121 bis 123 Mio. € erwartet, und das operative Ergebnis soll 21 bis 23 Mio. € erreichen. Die Anstrengungen um zusätzliche Effizienzgewinne und Kostenreduktion würden fortgeführt. (Lesen Sie hier mehr.)
Vorbörsenkurse von Julius Bär
Wichtige Ereignisse vom 25. Mai 2023
Schweiz
07:00 Lem: Ergebnis 2022/23 (MK 10.30 Uhr, Zürich)
International
07:00 DEU: Südzucker, Jahreszahlen (detailliert)
07:00 LUX: Adler Group, Q1-Zahlen
07:30 ITA: Assicurazioni Generali, Q1-Zahlen
09:00 LUX: ArcelorMittal, Hauptversammlung
10:00 DEU: Patrizia, Hauptversammlung (online)
10:00 DEU: Bechtle, Hauptversammlung, Heilbronn
11:00 DEU: Salzgitter, Hauptversammlung, Wolfsburg
11:30 DEU: Fresenius, Capital Markets Day
14:00 DEU: Biontech, Hauptversammlung
16:00 USA: McDonald's, Hauptversammlung
22:15 USA: Costco Wholesale, Q3-Zahlen
Konjunktur
08:00 DEU: BIP Q1/23 (2. Veröffentlichung)
08:00 DEU: Bauhauptgewerbe (Auftragseingangs- und Umsatzindex) 03/23
08:00 DEU: GfK Verbrauchervertrauen 06/23
08:45 FRA: Geschäftsklima 05/23
08:45 FRA: Produzentenvertrauen 05/23
10:00 POL: Arbeitslosenquote 04/23
13:00 TRK: Zentralbank, Zinsentscheid
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
14:30 USA: BIP Q1/23 (2. Veröffentlichung)
14:30 USA: Privater Konsum Q1/23 (2. Veröffentlichung)
14:30 USA: CFNA-Index 04/23
16:00 USA: Schwebende Hausverkäufe 04/23
Ausblick – Zinsen und Devisen
An den Anleihen- und Devisenmärkten tun sich derzeit bemerkenswerte Divergenzen auf: Die Renditen von zwei- und zehnjährigen Staatsanleihen aus Deutschland bewegen sich seit Anfang Mai leicht aufwärts – jedoch weiterhin in der Handelsspanne, die sich seit den Turbulenzen um einige Banken in den USA und der Schweiz im März herausgebildet hat. In der Schweiz liegen die zwei- und zehnjährigen Renditen seitdem ungefähr auf dem gleichen Niveau bei rund 1%, allerdings ohne grosse Schwankungen.
Dies ist bei deutschen Staatsanleihen, die als richtungsweisend für die Eurozone gelten, anders: Hier liegt die Schwankungsbreite seit März jeweils bei rund 0,5 Prozentpunkten – ohne dass erkennbar wäre, dass die Renditen diese Spanne verlassen würden: für zweijährige Papiere zwischen 2,5 und 3%, für zehnjährige zwischen 2 und 2,5%.
Der zuletzt wieder wachsende Zinsabstand zwischen der Schweiz und dem Euroraum lässt sich auch mit dem Ausblick der Anleger auf die Leitzinsen der Notenbanken erklären: In der Eurozone wächst langsam die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank im Sommer doch eher bei 4% ihre Zinserhöhungen stoppen könnte als bei den 3,75%, die bisher als sicher vorweggenommen werden. In der Schweiz tut sich an den Terminmärkten dagegen kaum etwas. Hier pendelt der erwartete Finalzins für die Schweizerische Nationalbank um die 2%, zuletzt eher darunter.
Doch am Devisenmarkt kann davon nur der Franken profitieren: Seit Mitte März wurde er gegenüber dem Euro 1,7% teurer. 1 € kostet diese Woche knapp mehr als 0.97 Fr. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Euro gegenüber dem Dollar, der zuletzt auch wieder stärker wurde. Dabei spricht die reale Zinsdifferenz (nach Abzug der erwarteten Inflation) auf der Basis der zweijährigen Tagesgeldswaps (OIS), dass 1 € eher zwischen 1.10 $ und 1.11 $ und nicht wie aktuell 1.077 $ kosten sollte. Nicht überraschen würde es daher, wenn es nach dem Ende des Streits um die US-Schuldenobergrenze wieder stärkere Bewegungen an den Devisenmärkten geben würde.
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