Der FuW-Morgen-Report vom 23. Mai 2023Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu Julius Bär, Aevis und Cembra Money Bank sowie anderen Unternehmen, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in Asien und den USA.

Overnight
USA
Es verbleiben nur noch wenige Tage, um den Streit über die US-Schuldenobergrenze zwischen den Demokraten und den Republikanern zu beheben. Das macht Anleger nervös. Der Dow Jones Industrial gab am Dienstag 0,4% nach. Der breite S&P 500 schloss nahezu unverändert, während der von Technologieunternehmen geprägte Nasdaq 100 ein Plus von 0,5% verbuchte.
Zu den Gewinnern des gestrigen Handelstages zählten das Finanzunternehmen Nasdaq (2,8%), die Eisenbahngesellschaft Norfolk Southern sowie die Bankholdinggesellschaft Zions Bancorporation mit einem Plus von je 2%.
Mindestens so viele Verlierer gab es am gestrigen Handelstag: Dazu gehörten etwa der Medizintechnikhersteller Align Technology (–3,2%) sowie der Finanzdienstleister MSCI (–2,9%).
Asien/Pazifik
Sowohl der japanische Nikkei 225 als auch der breiter gefasste Topix liegen im Minus mit –0,4 resp. –0,6%. Ebenso gibt der chinesische CSI 300 um mehr als 0,5% nach, ähnlich wie auch der Hang Seng in Hongkong (–0,6%). Der Taiex in Taiwan büsst knapp 0,1% ein. Lediglich der südkoreanische Kospi gewinnt 0,6%.
In Australien liegt der S&P/ASX 200 knapp 0,2% im Plus.
Futures
Der Terminkontrakt (Future) auf den S&P 500 handelt am Dienstagmorgen leicht im Plus mit 0,2%, ebenso wie der Future auf den Euro Stoxx 50 (+0,1%).
News Vorbörse Schweiz
Julius Bär: Der Vermögensverwalter Julius Bär hat in den Monaten Januar bis April von Kunden netto 3,5 Mrd. Fr. neue Gelder erhalten. Die Finanzanalysten hatten wegen des Niedergangs der Konkurrentin Credit Suisse einen doppelt so grossen Geldfluss erwartet. Die von Julius Bär betreute Vermögenssumme stieg zusammen mit dem Marktpreiseffekt lediglich 1% auf 429 Mrd. Fr. Das Management begründet, dass manche Kunden Guthaben verwendeten, um Schulden zurückzuzahlen. Die Bank konnte die Verdienstmarge von 0,85 auf brutto 0,92% verbessern. (Lesen Sie hier mehr.)
Aevis Victoria: Die Hotel- und Spitalgruppe Aevis Victoria erreichte im ersten Quartal 263 Mio. Fr. Umsatz. Das operative Wachstum der Gruppe liege bereinigt bei 9,2%. Das Management erwartet ein Anhalten des Trends und «insgesamt ein gutes Geschäftsjahr 2023». (Lesen Sie hier mehr.)
Cembra Money Bank: Die Cembra Money Bank sei im laufenden Geschäftsjahr auf einem guten Kurs, sagte CEO Holger Laubenthal in einem «Cash»-Interview. An den Zielsetzungen habe sich nichts geändert. Der Manager erkennt Wachstumschancen. Deshalb werde das Unternehmen eine stabile oder steigende Dividende zahlen.
Swiss Re: Der Rückversicherer Swiss Re gab bekannt, aus der Branchenvereinigung Net-Zero Insurance Alliance (NZIA) ausgetreten zu sein. Begründet wird der Schritt nicht. Aus dieser Klimaschutzinitiative haben sich bereits mehrere andere Versicherungskonzerne verabschiedet, jeweils mit Hinweis, nicht in Gefahr des Vorwurfs kartellrechtlicher Absprachen geraten zu wollen.
Achiko: Vergangene Woche hatte das Tech-Unternehmen Achiko bereits die Überschuldung bekannt gemacht. Das in Indonesien operative Unternehmen, das sich zuletzt in der Medizintechnik versucht hatte, teilt nun die Demission der Revisionsstelle Grant Thornton mit. CEO Steven Goh hofft dennoch auf eine günstige Entwicklung. (Lesen Sie hier mehr.)
Vorbörsenkurse von Julius Bär
Wichtige Ereignisse vom 23. Mai 2023
Schweiz
07:00 Julius Bär: Interim Management Statement 4 Mte
07:00 Spexis: Ergebnis 2023 (detaillierte Zahlen)
08:30 BFS: Haushaltsbudgeterhebung Q1 - Konsumausgaben
10:00 Bankenombudsman: Jahres-MK, Zürich
Sonstige Termine:
ENR Russia: GV
Montana Aerospace: GV (10.00 Uhr), Dübendorf
Roche: Virtual ESG event (Environmental Sustainability, 15.30 Uhr)
International
08:00 DEU: Va-Q-Tec, Q1-Zahlen
09:00 DEU: Fraport, Hauptversammlung (online)
10:00 DEU: Nemetschek, Hauptversammlung, München
10:00 DEU: SNP Schneider-Neureither & Partner, Hauptversammlung
10:00 DEU: Wüstenrot & Württembergische, Hauptversammlung (online)
10:00 DEU: Sixt SE, Hauptversammlung (online)
10:00 LUX: SAF Holland, Hauptversammlung, Lohr am Main
11:00 GBR: Shell, Hauptversammlung
14:00 DEU: Krones, Hauptversammlung, Neutraubling
15:00 USA: Merck & Co, Hauptversammlung
15:30 CHE: Roche: Virtual ESG Event: Environmental Sustainability
16:00 FRA: Societe Generale, Hauptversammlung
Konjunktur
02:30 JPN: Jibun Bank PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 05/23 (1. Veröffentlichung)
08:00 DEU: Baufertigstellungen von Wohnungen (einschliesslich Bauüberhang), Jahr 2022
09:15 FRA: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 05/23 (1. Veröffentlichung)
09:30 DEU: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 05/23 (1. Veröffentlichung)
10:00 EUR: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 05/23 (1. Veröffentlichung)
10:00 POL: Einzelhandelsumsatz 04/23
10:00 EUR: EZB Leistungsbilanz 03/23
10:30 GBR: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 05/23 (1. Veröffentlichung)
14:00 HUN: Zentralbank, Zinsentscheidung
15:45 USA: PMI Verarbeitendes Gewerbe und Dienste 05/23 (1. Veröffentlichung)
16:00 USA: Verkauf neuer Häuser 04/23
16:00 USA: Richmond Fed Herstellerindex 05/23
22:30 USA: API Ölbericht (Woche)
Ausblick – Rohstoffe
Rohöl gemessen am Fasspreis der Nordseesorte Brent notierte am Montagnachmittag bei 75.50 $ etwas tiefer als Ende der vergangenen Woche: Am Freitag wurde das Fass noch bis zu 77.32 $ gehandelt. Den Ölpreis beeinflussen weiterhin politische und wirtschaftspolitische Faktoren. Eine Einigung im Streit um die Staatsschuldenobergrenze in den USA wäre grundsätzlich stützend für den Ölpreis, denn die USA sind die am stärksten ölnachfragende Volkswirtschaft der Welt.
Auch der zuletzt schwächere Bedarf in China prägt die Preisentwicklung, wobei sich die Nachfrage zuletzt etwas zu erholen scheint. Dazu kommt die Möglichkeit, dass die Länderorganisation Opec+ die Lieferungen weiter einschränkt. Die acht Förderstaaten wollen die Produktion nach momentanem Stand ab Juli um 1,66 Mio. Fass pro Tag senken.
Der Angebotsmangel dürfte im zweiten Halbjahr den Ölpreis steigen lassen, sagte Francisco Blanch, Leiter Rohstoffanalyse bei Bank of America. Opec werde dem Markt noch mehr Öl entziehen, und gleichzeitig wirke der Preisdeckel für russisches Öl «sehr gut», so Blanch in einem Interview mit Bloomberg TV.
Der Goldpreis fiel Mitte vergangener Woche wieder unter die Marke von 2000 $ je Feinunze und notierte am Montagnachmittag bei 1975 $. «Gold bleibt einer der beliebtesten sicheren Häfen für Investoren, und falls die Gespräche über die Schuldenobergrenze kritisch bleiben, könnten sich die Preise leicht über dem 2000-$-Niveau stabilisieren», sagte Analyst Ed Moya von Oanda zu Bloomberg.
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