Der FuW-Morgen-Report vom 28. November 2022Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu Stadler, BKW, Credit Suisse und weiteren Unternehmen, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in den USA und in Asien.

Overnight
Asien/Pazifik
Die Börsen in Asien sind negativ in die Woche gestartet. Der japanische Nikkei 225 hat 0,42% tiefer bei 28’162,83 geschlossen, während der breiter gefasste Topix 0,68% auf 2004,31 Punkte abgerutscht ist. Auch in Korea macht die Börse Verlust: Der Kospi handelt 1,34% tiefer.
In China liegt der Shanghai Composite Index derweil knapp 1% tiefer. An der zweiten grossen Börse des Landes in Shenzhen schlägt derweil ein Minus von 0,85% auf den Shenzhen Component Index zu Buche. Der Hang Seng in Hongkong verliert gar 1,77%.
Während sich Finanz- und Immobilientitel vergleichsweise gut schlagen, kommen die E-Commerce-Schwergewichte unter die Räder. Tencent Holdings und Alibaba gehören mit jeweils knapp 3,9% Verlust zu den grössten Verlierern in Hongkong.
USA
Am Freitag nach Thanksgiving – aufgrund des Feiertages nur mit verkürztem Handel – schloss der S&P 500 hauchdünn im Minus bei 4026,12 Punkten. Es kam dabei zu keinen extremen Ausschlägen: Der grösste Verlierer im Index war Activision Blizzard. Die Titel des Herstellers von Computerspielen verloren gut 4%. Die Aktien der Einzelhandelskette Kroger standen derweil mit einem Tagesgewinn von 2,5% an der Spitze.
Der stärker auf Tech-Titel fokussierte Nasdaq 100 gab einmal mehr stärker nach und schloss 0,7% im Minus bei 11’756,03 Zählern. Der preisgewichtete Dow Jones Industrial Average avancierte derweil um 0,45% auf 347,03 Punkte. Damit markierte der Aktienkorb ein Siebenmonatshoch.
Unter den grossen US-Werten stach am Freitag Apple heraus. Zu den ohnehin bestehenden Lieferketten kamen jüngst Unruhen unter den Angestellten von Foxconn hinzu. Das taiwanesische Unternehmen stellt für Apple iPhones her und ist von Protesten aufgrund der strengen Massnahmen Chinas gegen Corona betroffen. Apple verloren gegen 2%.
Passend zu den schlechten Neuigkeiten aus China in Bezug auf die erhoffte Lockerung der Covid-Politik waren die American Depositary Receipts des chinesischen E-Commerce-Unternehmens JD.com die grössten Verlierer im Nasdaq 100.
Futures
Nach dem ruhigen verlängerten Wochenende stehen die Zeichen zu Beginn der neuen Woche eher auf Sturm. Die Futures deuten auf einen Verlust im S&P 500 von 0,7% hin. Der Stoxx Europe 600 wird derweil neutral prognostiziert, mit einem Plus der Futures von 0,02%.
News Vorbörse Schweiz
Stadler: Die Schweizdivision des Zugbauers erhält mit Lucius Gerig per 1. Januar 2023 einen neuen Chef. Der 35-Jährige war bis anhin Finanzchef der Schweizer Division und wird nun Markus Bernsteiner ersetzen, der seinerseits CEO des gesamten Unternehmens und damit Nachfolger von Peter Spuhler wird. Gerig zieht auch in die Konzernleitung ein. Damit werde in diesem Gremium der über die letzten Jahre eingeleitete Generationenwechsel fortgesetzt, teilte Stadler am Montagmorgen mit.
BKW: Der Stromkonzern hat laut Mitteilung vom Montag am vergangenen Freitag eine ungesicherte, kommittierte Kreditlinie in Höhe von 1,5 Mrd. Fr. unterzeichnet. Die Kreditlinie ergänze einen bestehenden ungezogenen Syndikatskredit in Höhe von 0,5 Mrd. Fr. Mit der neuen Finanzierung würden einerseits bestehende Finanzierungen optimiert und andererseits zusätzlicher Handlungsspielraum geschaffen, um in den nächsten zwei Wintern allfällige erneute Verwerfungen an den Energiemärkten bewältigen zu können, hiess es. (Lesen Sie hier mehr.)
Aryzta: Der Backwarenkonzern hat den Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 19,8% auf 509,1 Mio. € gesteigert. Der Anstieg war laut Mitteilung vor allem auf die Preisentwicklung (18,1%) zurückzuführen. Aryzta bekräftigt die Prognose für das Gesamtjahr 2023, weitere Verbesserungen bei allen Schlüsselkennzahlen zu erzielen. (Lesen Sie hier mehr.)
Epic Suisse: Das im Frühjahr an der Schweizer Börse gestartete Immobilienunternehmen hat Zahlen für die ersten neun Monate bekannt gegeben. Demnach erzielte es einen Gesamtertrag von 46,9 Mio. Fr. Diese Zahl umfasse den Mietertrag sowie den übrigen Ertrag. Der Nettoinventarwert erhöhte sich zum Ende des dritten Quartals auf 814 Mio. Fr., nach 578 Mio. Fr. per Ende 2021. (Lesen Sie hier mehr.)
Xlife: Alytas Therapeutics, eine Portfoliogesellschaft des Life-Science-Inkubators Xlife, hat mit der deutschen CureDiab Metabolic Research einen Forschungsvertrag abgeschlossen. Die in Jena ansässige Alytas Therapeutics erforscht neuartige, auf Antikörpern basierte Therapiekonzepte zur Behandlung krankhafter Fettleibigkeit (Adipositas), teilte die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Xlife am Montag mit. Als Spin-off des deutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf könne CureDiab Metabolic Research auf seine Labore und das langjährige Know-how im Bereich Fettstoffwechsel zurückgreifen.
Credit Suisse: André Helfenstein, Chef von Credit Suisse Schweiz, sagte gegenüber der «SonntagsZeitung», die Bank habe «insgesamt 1% der Vermögensbasis verloren». Nur wenige Kunden hätten ihre Konten nach dem Geldabzug auch wirklich geschlossen. CS sei in der Schweiz profitabel. Nach den ersten neun Monaten dieses Jahres liege ein Vorsteuergewinn von über 1,2 Mrd. Fr. vor, so Helfenstein. (Lesen Sie hier mehr.)
Forbo: Beim Industriekonzern tritt CEO Michael Schumacher überraschend per Ende Monat zurück. Der Entscheid sei «in gegenseitigem Einvernehmen zwischen Michael Schumacher und dem Verwaltungsrat aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in Bezug auf die Ausrichtung des Unternehmens» getroffen worden, teilte Forbo am Freitagabend mit. Der neue designierte Konzernchef Jens Fankhänel ist derzeit noch CEO von Kardex und wird sein Amt bei Forbo per 1. März 2023 antreten. In der Zwischenzeit werde This E. Schneider die Funktion ad interim übernehmen, hiess es weiter. (Lesen Sie hier mehr.)
Forbo: Das auf Bodenbeläge und Kunststoffbänder spezialisierte Unternehmen gab am Freitag auch erste Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 bekannt. Es wird ein Konzernergebnis von rund 100 Mio. Fr. erwartet. Die genauen Resultate 2022 werden am 2. März 2023 kommuniziert.
Vorbörsenkurse von Julius Bär
Wichtige Ereignisse vom 28. November 2022
Schweiz
07:00 Aryzta: Trading Update Q1
07:00 Epic: Kennzahlen 9 Mte
International
07:00 DEU: Voltabox, Q3-Zahlen
DEU: Siemens Healthineers, Geschäftsbericht
Konjunktur
10:00 EUR: EZB Geldmenge M3 10/22
12:00 IRL: Einzelhandelsumsatz 10/22
16:30 USA: Dallas Fed Verarbeitende Industrie 11/22
Ausblick – Die wichtigsten Makroindikatoren der Woche
Die Makrowoche in Europa startet am Montag mit der Geldmenge M3 und der Anzahl vergebener Kredite im Euroland. Am Dienstag folgen der Economic-Sentiment-Index sowie das Industrie-, Konsumenten und Dienstleistervertrauen für die EU und die Konsumentenpreise für Frankreich und Deutschland. Über die Konsumentenpreise und somit die Inflationsrate in der ganzen EU sowie die deutsche Arbeitslosenquote erfahren wir am Mittwoch mehr. Am selben Tag steht zudem die zweite Veröffentlichung des Q3-BIP für Frankreich, Italien, Portugal und Belgien auf dem Programm. Am Donnerstag werden die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe für die gesamte EU, einzelne Mitgliedsstaaten und das Vereinigte Königreich publiziert. Am selben Tag erscheint zudem die EU-Arbeitslosenquote. Den Wochenabschluss am Freitag machen die EU-Erzeugerpreise und die deutschen Einfuhrpreise.
In der Schweiz wird am Dienstag das BIP für das dritte Quartal veröffentlicht und der SNB-Vizepräsident Martin Schlegel hält eine Rede. Am Mittwoch erscheinen das Kof-Konjunkturbarometer für den November, der CS-CFA-Index für den November und die dritte Schätzung der Lohnentwicklungen 2022. Am Donnerstag publiziert die BWO den Hypo-Referenzzinssatz und das Bundesamt für Statistik den Landesindex der Konsumentenpreise für den November sowie die Umsätze des Detailhandels im Oktober.
In den USA stehen diese Woche folgende Makroindikatoren auf dem Programm: am Dienstag der Case-Shiller- und der FHFA-Hauspreisindex sowie das Konsumentenvertrauen, am Mittwoch der ADP-Beschäftigtenreport und die Anzahl offener Stellen (JOLTS), die zweite Veröffentlichung des Q3-BIP, der Chicago-Einkaufsmanagerindex und das Fed Beige Book, am Donnerstag die persönlichen Einnahmen, die privaten Konsumausgaben, der Deflator des privaten Konsums, die wöchentlichen Erstanträge Arbeitslosenhilfe, die Bauausgaben und der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, am Freitag die Arbeitslosenquote und die Stundenlöhne.
Über die Arbeitslosenquote in Japan erfahren wir am Dienstag mehr. Am Mittwoch folgen die Zahlen zur Industrieproduktion.
Die Einkaufsmanagerindizes stehen diese Woche in China im Fokus: Am Mittwoch erscheinen beide CFLP-PMI und am Donnerstag folgt der Caixin-PMI für das verarbeitende Gewerbe.
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