Der FuW-Morgen-Report vom 21. März 2023Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu Partners Group, Warteck Invest, Peach Property, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in den USA und in Asien.

Overnight
USA
Die US-Aktienmärkte sind mit Kursgewinnen in die Woche gestartet. Die Titel im Dow Jones Industrial stiegen am Montag um 1,2% auf 32’245 Zähler. Der breiter gefasste S&P 500 rückte 0,9% vor auf 3917 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,3% auf 12’563 Zähler.
Die Übernahme von Credit Suisse sowie die zusätzliche Liquiditätsversorgung in Dollar durch die grossen Notenbanken hoben die Stimmung. Zudem erholte sich der Energiesektor von seinen Kursverlusten der Vorwoche. Die Titel der First Republic Bank rutschten um 47,1% ab, die von PacWest Bancorp legten um 10,8% zu.
Asien/Pazifik
Die asiatisch-pazifischen Börsen erholen sich am Dienstag mit den positiven Vorgaben aus Übersee von ihren Verlusten des Vortages. In Hongkong steigen die Kurse der Anteilsscheine von HSBC um 2,2% und die von Standard Chartered um 1,4%. Die Titel der Bank of East Asia legen 0,3% zu. Viele Bankaktien hatten die Märkte am Montag nach unten gezogen.
Die Stimmung bleibt aber fragil, weil Anleger jetzt warten, wie die US-Notenbank am Mittwoch auf die Bankenkrise in den USA und in der Schweiz reagieren wird. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte wird an den Terminmärkten mit 75% höher bewertet als die einer Zinspause. In Japan sind die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen.
Der Hang Seng in Hongkong gewinnt am Dienstag 1%. Chinas Leitindex CSI 300 rückt im späten Handel 0,9% vor, und der Shanghai Composite steigt um 0,4%. Der südkoreanische Kospi notiert 0,5% im Plus, und der australische S&P/ASX 200 legt 0,8% zu.
Futures
Der Terminkontrakt (Futures) auf den S&P 500 rückt am Dienstagmorgen 0,1% vor, auf amerikanische Technologieaktien an der Nasdaq handelt er unverändert. Auf den Euro Stoxx 50 notiert der Futures 0,1% im Plus, auf den deutschen Dax gewinnt er 0,5%. Auf den Schweizer SMI liegt der Kontrakt 0,4% über dem Vortagesniveau.
News Vorbörse Schweiz
Partners Group: Der Investmentspezialist Partners Group meldet für 2022 einen Rückgang des Ertrags von 29% auf 1,87 Mrd. Fr. Der Betriebsgewinn (Ebit) sank 31% auf 1,13 Mrd. Fr. Der Gewinn wird mit 1,01 Mrd. Fr. ausgewiesen (–31%). Die Dividende soll auf 37 Fr. erhöht werden (von 33 Fr.). (Lesen Sie hier mehr dazu.)
Peach Property: Die Immobiliengesellschaft Peach Property hat 2022 im operativen Geschäft einen Cashflow von 19,2 Mio. € (+88%) erwirtschaftet. Der Leerstand wurde auf 6,9% (zuvor 8%) gesenkt. Die Mieteinnahmen stiegen 16% auf 116,5 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern ohne Berücksichtigung von Währungsverlusten beträgt 20 Mio. €, nach 240 Mio. im Vorjahr. Insgesamt resultierten 15 Mio. € Verlust, nach einem Überschuss von 186,1 Mio. € im Vorjahr. Der Gesamtmarktwert des Portfolios lag per Ende 2022 mit 2,6 Mrd. € nahezu gleich hoch wie ein Jahr zuvor. (Lesen Sie mehr dazu hier.)
Peach Property: Die Immobiliengesellschaft Peach Property begibt eine Wandelanleihe im Umfang von bis zu 50 Mio. Fr. zu 3%. Die Anleihe kann aufgestockt werden. Die Mittel aus der Emission sollen primär zur Refinanzierung einer ausstehenden Optionshybridanleihe eingesetzt werden. Den Besitzern der Optionshybridanleihe wird ein Umtauschangebot im Verhältnis eins zu eins unterbreitet. Der Wandelpreis der neuen Wandelanleihe beträgt 20 Fr. Der GV wird die Herabsetzung des Nennwerts der Aktien von bisher 30 auf 1 Fr. beantragt.
Warteck Invest: Die Immobiliengesellschaft Warteck Invest weist für 2022 einen Gewinn 21,8 Mio. Fr. aus, 21% weniger als 2021. Um den Effekt aus der Neubewertung des Immobilienportfolios bereinigt lag der Gewinn 2% über dem Vorjahr. Die Dividende soll unverändert 70 Fr. betragen. Der Marktwert des Portfolios stieg 3% auf 900,4 Mio. Fr. (Lesen Sie mehr dazu hier.)
Vorbörsenkurse von Julius Bär
Wichtige Ereignisse vom 21. März 2023
Schweiz
06:15 Warteck Invest: Ergebnis 2022 (MK 10.00 Uhr)
07:00 Partners Group: Ergebnis 2022 (MK/Webcast 09.00 Uhr)
07:00 Peach Property: Ergebnis 2022 (Conf. Call 10.00 Uhr)
08:00 BAZG: Aussenhandel/Uhrenexporte Februar 2023
09:00 KOF Konjunkturprognose
09:00 SwissBanking: Jahres-MK, Zürich
11:00 On Holding AG: Ergebnis Q4 und GJ 2022 (Conf. Call 13.00 Uhr)
Sonstige Termine:
MK IAZI: Trends, Fakten und Prognosen für CH-Immobilienmarkt (08.00 Uhr)
Bellevue: GV (16.00 Uhr)
SPS: GV (16.00 Uhr)
International
07:00 DEU: RWE, Jahreszahlen (detailliert) (10.00 Bilanz-Pk)
07:00 DEU: Amadeus Fire, Jahreszahlen (detailliert)
07:30 DEU: Pfeiffer Vacuum, Jahreszahlen (detailliert)
08:00 GBR: Kingfisher, Jahreszahlen
08:30 DEU: Hella, Bilanz-Pk, Düsseldorf
10:00 DEU. SunExpress, Bilanz-Pk, Frankfurt
11:00 DEU: Volkswagen Finanzdienstleistungen, Jahres-Pk, Frankfurt
18:00 DEU: Deutsche Euroshop, Jahreszahlen
21:15 USA: Nike, Q3-Zahlen
Konjunktur
08:00 DEU: Erzeugerpreise für Dienstleistungen Q4/22 und Jahr 2022
08:00 DEU: Frühindikator für den Aussenhandel (Exporte in Nicht-EU-Staaten, vorläufige Ergebnisse) 0/23
08:00 EUR: Acea, Kfz-Neuzulassungen 02/23
10:00 POL: Einzelhandelsumsatz 02/23
11:00 DEU: ZEW Konjunkturerwartungen 03/23
11:00 BEL: Verbrauchervertrauen 03/23
15:00 USA: Wiederverkäufe Häuser 02/23
21:30 USA: API-Ölbericht (Woche)
Ausblick – Rohstoffe
Bankenkrise treibt Goldpreis vor Fed-Zinsentscheid über 2000 $ – Ölpreis unter Druck
Der Notverkauf der Grossbank Credit Suisse an UBS hat den Goldpreis am Wochenanfang erstmals innerhalb von Jahresfrist auf zwischenzeitlich über 2000 $ getrieben. Am Montag notierte das Edelmetall zu 1975.40 $/Unze. Obwohl die CS-Rettung eine neuerliche Finanzkrise bisher verhindert hat, schwelen Befürchtungen um das globale Bankensystem weiter.
Bereits vergangene Woche legte der Goldpreis um 6,5% zu. Je länger der Schwebezustand zwischen Marktberuhigung und der Gefahr einer Bankenkrise dauere, desto höher dürfte Gold gehandelt werden, sagte Marcus Garvey, leitender Rohstoffstratege der Macquarie Bank, in einem Kommentar.
Bis Mitte März stand der Goldpreis unter Druck, weil allgemein deutliche Zinserhöhungen vorausgesagt worden waren. Dies hat sich durch die Bankenkrise relativiert. Die Märkte haben im Moment grosse Schwierigkeiten, den Zinsentscheid des Fed vom nächsten Mittwoch vorauszusagen. Eine Erhöhung des US-Leitzinses um 50 Basispunkte ist wohl vom Tisch. Erwartet werden stattdessen 25 Basispunkte oder gar eine Nullrunde.
Ein stark gedämpfter Risikoappetit setzt derweil dem Ölpreis zu. Schon vergangene Woche hatten die Wirren um das Bankensystem allgemein und Credit Suisse im Besonderen den Preis einbrechen lassen. Nordseeöl der Sorte Brent notierte am Montagnachmittag bei 72.11 $/Fass. Anfang vergangener Woche wurde es noch zu 86.26 $/Fass gehandelt. Der Preis hat damit die lange als realistisch betrachtete Spanne zwischen 80 und 90 $/Fass verlassen.
Der Ölpreis habe derzeit aber nichts zu tun mit dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage, sagte Rohstoffstratege Ole Hansen von der Saxo Bank: «Er ist rein von Sorgen getrieben, und Leerverkäufer können nun auf dieser Welle reiten, bis das allgemeine Niveau des Risikoappetits Anzeichen der Stabilisierung zeigt.»
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