Der FuW-Morgen-Report vom 26. Januar 2023Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu SGS, Bucher, Bellevue Group und weiteren Unternehmen, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in den USA und in Asien.

Overnight
USA
Die US-Börsen konnten am Mittwoch ihre zum Handelsauftakt deutlichen Verluste im Tagesverlauf klar verringern. Der Ausblick des Softwaregiganten Microsoft belastete erst die Anlegerstimmung.
Der Dow Jones Industrial beendete den Tag mit einem schmalen Plus von 0,03% bei 33’744 Punkten. Der marktbreite S&P 500 schloss nahezu unverändert bei 4016 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 verliert 0,27% und geht bei 11’815 Punkten aus dem Handel.
Der Softwarehersteller Microsoft verbuchte im vierten Quartal 2022 das schwächste Umsatzwachstum seit mehr als sechs Jahren, der Ausblick auf das laufende Quartal fiel auch enttäuschend aus. Nach einem Absturz schloss die Aktie 0,6% tiefer. Die Valoren des Chipherstellers Texas Instruments gaben an der Nasdaq um 1,1% nach.
Die Papiere des Telecomunternehmens AT&T stachen mit einem Plus von 6,6% positiv hervor. Die in Aussicht gestellte Steigerung von Umsatz und bereinigtem operativen Ergebnis überzeugte die Anleger.
Asien/Pazifik
Deutliche Gewinne in Hongkong und Seoul prägen das Börsenbild in Ostasien. Die Handelsplätze in Festlandchina bleiben auch für den Rest der Woche wegen der Neujahrsfeierlichkeiten geschlossen. Nicht gehandelt wird am Donnerstag in Sydney wegen des Australia Day.
In Tokio korrigieren der Nikkei 225 und der breiter gefasste Topix um 0,1% nach unten. In Hongkong verzeichnet der Hang Seng ein Plus von 2,1%. Der südkoreanische Kospi rückt um 1,6% vor.
Futures
Der Terminkontrakt (Futures) auf den S&P 500 handelt am Mittwochmorgen 0,3% im Plus, der Futures auf den Euro Stoxx 50 legt um 0,1% zu.
News Vorbörse Schweiz
SGS: Die auf Warenkontrolle und Zertifizierung spezialisierte SGS hat 2022 den Umsatz 3,7% (organisch 5,8%) auf 6,64 Mrd. Fr. erhöht. Das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis sank 3% auf 1,02 Mrd. Fr. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn wird mit 588 Mio. Fr. gezeigt (Vj. 613 Mio.). Die Dividende soll unverändert 80 Fr. betragen. (Lesen Sie hier mehr.)
Bucher: Der Maschinen- und Fahrzeugbauer Bucher hat 2022 den Umsatz 13,2% (organisch 16,5%) auf 3,6 Mrd. Fr. gesteigert. Der Auftragseingang lag mit 3,86 Mrd. Fr. 2,3% unter dem Vorjahreswert (währungsbereinigt +3,2%). Bucher stellt nun eine Betriebsgewinnmarge über dem Vorjahreswert (11,1%) in Aussicht. Für 2023 wird ein Umsatz in der Grössenordnung von 2022 erwartet. (Lesen Sie hier mehr.)
Bellevue Group: Der Asset-Manager Bellevue Group teilt mit, dass 2022 wegen der Marktverwerfungen die betreuten Kundenvermögen auf 9,4 Mrd. Fr. gesunken sind. Der voraussichtliche Gewinn wird auf 25 Mio. Fr. (Vj. 43,1 Mio.) zurückgehen. Die Dividende soll unverändert 2 Fr. betragen. Daniel Sigg stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat zur Verfügung. (Lesen Sie hier mehr.)
Schlatter: Der Schweissmaschinenbauer Schlatter hat 2022 den Umsatz 16,8% auf 110,5 Mio. Fr. erhöht. Der Auftragseingang sank 5,5% auf 128,1 Mio. Fr. Das Betriebsergebnis (Ebit) soll wie im Vorjahr im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen. (Lesen Sie hier mehr.)
Comet: Per 1. März übernimmt Joeri Durinckx die Leitung der Sparte Plasma Control des Technologieunternehmens Comet. Er arbeitete zuletzt für das niederländische Unternehmen Kulicke & Soffa.
Vorbörsenkurse von Julius Bär
Wichtige Ereignisse vom 26. Januar 2023
Schweiz
06:00 Bucher: Umsatz 2022
06:00 Schlatter: Umsatz/Auftragseingang 2022
06:30 SGS: Ergebnis 2022 (Webcast 14.00 Uhr)
09:00 Hotelplan: Ergebnis 2022
09:00 Hug AG: BMK 2022, Malters
10:00 EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg: Jahres-MK
Sonstige Termine:
Seca: Swiss Venture Capital Report 2023 (MK 08.00 Uhr)
International
07:00 DEU: SAP, Q4-Zahlen
07:00 DEU: Sartorius, Q4-Zahlen
07:00 FIN: Nokia, Q4-Zahlen
07:00 KOR: Hyundai Motor, Q4-Zahlen
07:20 SWE: Volvo, Q4-Zahlen
08:00 GBR: Diageo, H1-Zahlen
08:45 DEU: BGH verkündet Urteil zum Amazon-Partnerprogramm: Haftet die Plattform
für sogenannte Affiliates?
10:00 DEU: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV),
Jahres-Pressekonferenz
10:00 DEU: IG Metall, Jahres-Pressekonferenz
11:30 FIN: Kone, Q4-Zahlen
12:00 SPA: Siemens Games, ausserordentliche Hauptversammlung (Second Call)
12:00 USA: Dow, Q4-Zahlen
12:30 USA: Northrop Grumman, Q4-Zahlen
12:30 USA: Southwest Airlines, Q4-Zahlen
13:00 USA: American Airlines, Q4-Zahlen
14:00 USA: Mastercard, Q4-Zahlen
17:30 USA: Wallgreens Boots Alliance, Hauptversammlung
17:45 FRA: LVMH, Q4-Zahlen
22:00 USA: Intel, Q4-Zahlen
22:00 USA: Visa, Q1-Zahlen
DEU: SAF-Holland, Capital Markets Day
Konjunktur
10:00 ITA: Produzenten- und Verbrauchervertrauen 01/23
10:30 DEU: Bundesverband Grosshandel, Aussenhandel, Dienstleistungen (BGA),
Pressekonferenz zur wirtschaftlichen Lage des Grosshandels
14:30 USA: Auftragseingang langlebige Güter 12/22
14:30 USA: BIP Q4/23
14:30 USA: Handelsbilanz 12/22
14:30 USA: Grosshandels-Lagerbestände 12/22
16:00 USA: Neubauverkäufe 12/22
Ausblick – Zinsen und Devisen
Im Euroraum haben die Spekulationen nachgelassen, wonach die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) das Tempo ihrer Zinserhöhungen schon bald drosseln könnten. Dazu trug die Zusammenfassung der jüngsten Sitzung des EZB-Rats vom Dezember bei, die vergangene Woche veröffentlicht wurde. Auch äusserten sich wichtige Ratsmitglieder zuletzt so, dass Anleger zumindest auf den nächsten beiden Sitzungen Anfang Februar – nächsten Donnerstag – und Mitte März jeweils Zinserhöhungen von 0,5 Prozentpunkten erwarten können.
Gemäss den Terminsätzen stieg der von Anlegern im Sommer 2023 erwartete Finalsatz für den EZB-Einlagenzins, der aktuell wichtigste Leitzins im Euroraum: von rund 3,3% vergangene Woche auf 3,4% in dieser. Durch ihre aggressive Rhetorik im Dezember hatten die Notenbanker es erstmals seit Jahren geschafft, dass der Finalsatz seitdem über den kurzfristigen Beitrag der Kerninflation (ohne Nahrung und Energie) zur Gesamtinflation im Euroraum gestiegen ist. Im Dezember war der saisonbereinigte Dreimonatsschnitt auf das Jahr hochgerechnet von 4,6 Prozentpunkten im September auf 3,2 Prozentpunkte gesunken.
Dies belegt entgegen den Unkenrufen einiger EZB-Beobachter, dass der Inflationstrend im Währungsraum tatsächlich nachlässt. Spannend werden daher die neuesten Inflationszahlen für Januar sein, die die Statistiker am Mittwoch veröffentlichen wollen. Eventuell wird sich die Gesamtinflation wegen der Preissteigerungen bei Energie zu Jahresbeginn (wie auch in der Schweiz) allerdings wieder beschleunigten. Doch könnte die Kerninflation den jüngsten Abwärtstrend erneut bestätigen. Unter dem Strich dürfte dies aber wohl kaum für eine Überraschung bei der nächsten EZB-Ratssitzung ausreichen. Selbst dann nicht, wenn die US-Notenbank einen Tag zuvor ihr Tempo der Zinserhöhungen wie erwartet auf 0,25 Prozentpunkte drosseln sollte.
Da die Zinsabstände zwischen dem Euroraum und den USA weiter nachlassen, wird der Euro derzeit somit weiter beflügelt, wobei in realer Rechnung weiterhin noch Aufwertungspotenzial auch bei zwischenzeitlich mehr als 1.09 $ für 1 € realistisch sind. Die zehnjährige Rendite von Staatspapieren aus Deutschland und der Schweiz werden von den steigenden Zinserwartungen beflügelt: Sie stiegen jeweils auf Wochensicht um 0,13 Prozentpunkte, in Deutschland auf 2,15% und auf 1,14% in der Eidgenossenschaft.
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