Der FuW-Morgen-Report vom 28. März 2023Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu Flughafen Zürich, Credit Suisse, UBS und weiteren Unternehmen, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in den USA und in Asien.

Overnight
USA
Die Sorgen um den Bankensektor legten sich am Montag etwas, die Risikofreude der Anleger kehrte zurück.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,6% bei 32’432 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stieg um knapp 0,2% auf 3978 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verzeichnete jedoch Verluste und gab letztlich um 0,7% auf 12’673 Punkte nach.
Die Aktien der neuen Muttergesellschaft der gescheiterten SVB, First Citizens BancShares, schnellten um 54% nach oben. Die Anteile der First Republic Bank, die ebenfalls unter Druck geraten war, stiegen um knapp 12%.
Die Papiere von JPMorgan kletterten knapp 3% nach oben, die von Goldman Sachs um 2%.
Für die Aktien von Impfstoffherstellern ging es an der Nasdaq abwärts. Die Valoren von BioNTech korrigierten um 3,6%, die von Pfizer um 0,4%, und die Papiere von Moderna gaben 1,7% nach.
Asien/Pazifik
Mit leichtem Rückenwind aus den USA zeigen sich die asiatischen Börsen am Dienstag mehrheitlich im Plus.
In Tokio handelt der Nikkei 225 nahezu unverändert, der breiter gefasste Topix legt um 0,1% zu. Auf dem chinesischen Festland steigt der CSI 300 0,1%, der Shanghai Composite klettert 0,4% nach oben. In Hongkong verzeichnet der Hang Seng ein Plus von 0,9%. Der südkoreanische Kospi rückt um 0,7% vor. In Australien schliessen der ASX 200 und der ASX 300 den Handel jeweils 1% höher ab.
Futures
Der Terminkontrakt (Futures) auf den S&P 500 handelt am Dienstagmorgen 0,1% im Plus, der Futures auf den Euro Stoxx 50 gibt hingegen um 0,3% nach.
News Vorbörse Schweiz
Flughafen Zürich: Der Flughafen Zürich hat Kevin Fleck zum Finanzchef ernannt. Er tritt die Nachfolge von Lukas Brosi an, der per Anfang Mai CEO des Unternehmens wird. Fleck werde sein Amt per Mitte August antreten. Fleck kommt von Vebego, wo er als Finanzchef und im letzten Jahr als CEO ad interim amtierte. Zuvor war der 38-jährige schweizerisch-kanadische Doppelbürger unter anderem CFO bei der Airline Assistance Switzerland am Flughafen Zürich. (Lesen Sie hier mehr dazu.)
Skan: Der Medizintechniker Skan hat 2022 den Umsatz von 234,3 auf 277 Mio. Fr. gesteigert. Die Ebitda-Marge stieg 1,4 Prozentpunkte auf 14,5%. Der Gewinn erreichte 21,5 Mio. Fr. (i.V. 21,4 Mio.). Die Dividende soll leicht steigen, von 0.24 auf 0.25 Fr. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management ein Umsatzplus im mittleren bis oberen Zehnprozentbereich. (Lesen Sie hier mehr dazu.)
Pierer Mobility: Der Zweiradhersteller Pierer Mobility bestätigt anlässlich der Publikation des Geschäftsberichts die gemeldeten Zahlen und die Guidance für 2023. So stieg der Umsatz 19% auf einen Rekordwert von 2,44 Mrd. €. Die Ebit-Marge lag mit 9,7% knapp über dem Vorjahr, der Gewinn vor Steuern legte 13% auf 216 Mio. € zu. Die Dividende soll auf 2 € je Aktie verdoppelt werden. (Lesen Sie hier mehr dazu.)
Evolva: Das Biotech-Unternehmen Evolva baut sein Angebot für die Körperpflegeindustrie weiter aus. So wird es an der Fachmesse In-Cosmetics in Barcelona das Programm Responsible Care vorstellen. Im Rahmen des mittelfristigen Plans hatte Evolva bereits mitgeteilt, dass die Körperpflege ein neues Industriesegment darstelle, das man ansprechen wolle. Zu den Wirkstoffen, die dabei zum Einsatz kommen, gehören Resveratrol und L-Arabinose.
Credit Suisse/UBS: UBS-Konzernchef Ralph Hamers hat abermals die Chancen betont, die sich durch die Übernahme von Credit Suisse ergeben würden. «Wir haben diese Transaktion nicht gesucht, waren aber in einer guten Ausgangslage. Wir sehen es als Chance für die Beschleunigung unseres Wachstums», schrieb er in einem internen Schreiben an die UBS-Mitarbeiter. «Wir haben Credit Suisse nicht übernommen, nur um sie dann zu schliessen», fuhr Hamers fort. Im Zuge der Fusion würden derweil die Wachstumsambitionen in Amerika und in der Region Asien-Pazifik erhöht. In der Schweiz werde UBS kombiniert mit CS noch stärker aufgestellt sein. In der Vermögensverwaltung und im Asset Management ergänze sich das CS-Geschäft «sehr gut mit unserem eigenen». Im Investment Banking werde die Wettbewerbsposition gefestigt, und die Risikokultur von UBS werde dabei der Massstab sein, betonte Hamers. (Lesen Sie hier mehr dazu.)
ZKB: Die Übernahme von Credit Suisse durch UBS könnte der Zürcher Kantonalbank ZKB Rückenwind verleihen. Man werde angesichts der sich abzeichnenden Marktumwälzung zwar keine Kursänderung vornehmen, sagte Konzernchef Urs Baumann der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Montag veröffentlichten Interview. «Aber wir sehen jetzt, dass wahrscheinlich mehr Kunden nach den Dienstleistungen suchen, die wir anbieten, und es besteht die Möglichkeit, dass die Situation unsere bestehenden Pläne beschleunigt.» Ihm wäre es am liebsten gewesen, wenn aus der jüngsten Krise eine unabhängige Credit Suisse hervorgegangen wäre, sagte Baumann weiter. Doch die geplante Übernahme durch UBS schaffe nun Chancen, neue Kunden zu gewinnen.
Vorbörsenkurse von Julius Bär
Wichtige Ereignisse vom 28. März 2023
Schweiz
07:00 Skan: Ergebnis 2022 (MK 10.00 Uhr, Zürich)
07:30 Aéroport International de Genève: Ergebnis 2022
10:00 Migros: BMK 2022, Zürich (und online)
Implenia: GV (09.30 Uhr), Zürich-Flughafen
Schindler: GV (14.30 Uhr), Luzern
SGS: GV (14.00 Uhr), Genf
Sika: GV (16.00 Uhr), Baar
Swisscom: GV (13.30 Uhr), Zürich
International
07:00 DEU: Wacker Neuson, Jahreszahlen
07:00 DEU: Evotec, Jahreszahlen (detailliert) (14.00 Bilanz-Pk)
07:00 DEU: Encavis, Jahreszahlen (detailliert)
07:00 DEU: Rational, Jahreszahlen (detailliert) (10.00 Bilanz-Pk)
07:30 DEU: Dermapharm Holding, Geschäftsbericht
07:30 DEU: ElringKlinger, Jahreszahlen (detailliert)
08:00 DEU: Jost Werke, Geschäftsbericht
08:00 GBR: United Utilities, Q4-Umsatz
10:30 DEU: Rewe Group, Bilanz-Pk, Köln
11:00 DEU: HUK Coburg, Jahres-Pk, München
11:30 DEU: ProSiebenSat.1, Strategieupdate
13:00 USA: Walgreens Boots Alliance, Q2-Zahlen
15:00 DNK: A.P. Moller-Maersk, Hauptversammlung
16:00 CHE: Sika AG, Hauptversammlung
DEU: Norma Group, Geschäftsbericht
USA: Micron Technology, Q2-Zahlen
Konjunktur
08:45 FRA: Geschäftsklima 03/23
08:45 FRA: Produzentenvertrauen 03/23
10:00 ITA: Verbrauchervertrauen 03/23
10:00 ITA: Produzentenvertrauen 03/23
12:00 IRL: Einzelhandelsumsatz 02/23
14:00 HUN: Zentralbank, Zinsentscheid
14:30 USA: Lagerbestände Grosshandel 02/23 (vorläufig)
15:00 USA: FHFA-Hauspreisindex 01/23
16:00 USA: Verbrauchervertrauen 03/23
16:00 USA: Richmond Fed Herstellerindex 03/23
22:30 USA: API Ölbericht (Woche)
Ausblick – Rohstoffe
Nach dem Preisnachlass als Folge der Bankenkrise erholt sich der Ölpreis wieder etwas. Im Montag notierte der Preis für die Nordseesorte Brent bei 74.89 $ je Fass gut 2 $ höher als eine Woche zuvor.
Dennoch steht Öl vor dem grössten Quartalsverlust seit den ersten drei Monaten 2020, als die beginnende Coronakrise den Märkten schwer zugesetzt hatte. Auf dem Ausblick für das schwarze Gold lasten weiterhin eine mögliche Rezession in den USA, die gewalttätigen Streiks in Frankreich gegen die Rentenpolitik der Regierung sowie Russland, wo der Export trotz Sanktionen weiterhin hoch ist.
«Der Fokus geht zurück zu wichtigen Konjunkturdaten, die über die nächsten Wochen eintreffen werden», sagte Jens Naervig Pedersen, Analyst bei der Danske Bank, zu Bloomberg. Dazu gehören etwa die Inflationsdaten der USA. Anleger wollten Hinweise darauf, wie sich die Wirtschaft entwickle und was dies für die Ölnachfrage bedeute, sagte Pedersen.
Der Goldpreis wiederum von der im Zuge der Bankenkrise erreichten Marke von 2000 $ je Unze zurückgefallen. Am Montagnachmittag notierte Gold bei 1949 $/Unze.
Die Sorgen vor einer umfassenden Bankenkrise nehmen etwas ab. Berichte, dass die US-Regierung der in Schieflage geratenen Bank First Republic zu Hilfe eilen würde, sowie die Massnahmen zur Beruhigung um die Krise von Credit Suisse dämpfen die Nachfrage nach dem «sicheren Hafen» Gold.
Dass Gold von 2000 $/Unze nicht höher ging, könnte an der US-Notenbank Fed liegen, wie Ole Hansen, Leiter Rohstoffe der Saxo Bank, mutmasst. Es gebe einen «breiten Graben» zwischen dem Markt, der noch dieses Jahr mit tieferen Zinsen rechne, und dem Fed, das diesen Erwartungen eine Absage erteilt habe.
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