Der FuW-Morgen-Report vom 31. Januar 2023Was Sie über den heutigen Börsentag wissen müssen
Vorbörsen-News zu UBS, Logitech, AMS Osram und weiteren Unternehmen, die Vorbörsenkurse sowie die Entwicklung der Märkte in den USA und in Asien.

Overnight
USA
In den USA haben die Börsen am Montag Terrain eingebüsst. Der Dow Jones Industrial sinkt 0,8% auf 33’717, der breiter diversifizierte S&P 500 fällt 1,3% auf 4017, und der technologielastige Nasdaq 100 verliert 2,1% auf 11'912.
Die Märkte sind von einer breiten Verkaufswelle erfasst worden. Nicht nur der Aktienmarkt hat nachgegeben, auch die Kurse der Anleihen sind gesunken. Anleger blicken skeptisch auf den Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch sowie auf Konjunkturindikatoren wie den ISM-Einkaufsmanagerindex und die Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht werden.
Auf den Zinsausblick besonders deutlich reagieren die Aktien der Technologiekonzerne. Die Einbussen von Apple, Alphabet, Amazon und Meta, die im Nasdaq 100 vertreten sind, betragen am Montag 1,5 bis 3%.
Die Aktien von Tesla fallen 6,3%, trotz einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg. Seit Anfang Jahr haben sie allerdings 35% gewonnen.
Johnson & Johnson sinken 3,7%, sie erreichen den niedrigsten Stand seit Oktober. Ein Gericht hat ein für den Pharma- und Konsumgüterkonzern negatives Urteil gefällt. J&J könne keinen separaten Gläubigerschutz beanspruchen für Rechtsverfahren im Zusammenhang mit Babypuder, das im Verdacht steht, Krebs zu verursachen.
Asien/Pazifik
In Asien sinken die Aktienmärkte am Dienstag ebenfalls. In Tokio fällt der Nikkei 225 um 0,4%, ebenso wie der breiter gefasste Topix. Der Hongkonger Hang Seng büsst 1,6% ein, und auf dem chinesischen Festland sinkt der CSI 300 um 1%. Der koreanische Kospi gibt ebenfalls 1% nach, und in Taiwan fällt der TWSE 1,5%.
Futures
An den Terminmärkten notiert der Futures auf den S&P 500 am Dienstagmorgen unverändert. Der Kontrakt auf den Euro Stoxx 50 handelt 0,5% im Minus.
News Vorbörse Schweiz
UBS: Die Grossbank UBS hat den Konzerngewinn im vierten Quartal 23% auf 1,65 Mrd. $ gesteigert. Vor Steuern erreichte der Gewinn 1,94 Mrd. $, ein Plus von 12%. Die Zahlen liegen über den Erwartungen. Aktionäre sollen eine 10% höhere Dividende von 0.55 $ erhalten. Titel im Wert von mehr als 5 Mrd. $ werden in diesem Jahr zurückgekauft. Der grösste Vermögensverwalter der Welt verzeichnete einen Zustrom an Nettoneugeldern in Höhe von 60 Mrd. $, 23 Mrd. davon allein im vierten Quartal. (Lesen Sie hier mehr.)
UBS: Das Management der Grossbank UBS gibt sich im Ausblick vorsichtig optimistisch für das laufende Geschäftsjahr. Niedrigere Bewertungen von Vermögenswerten würden sich allerdings voraussichtlich negativ auf den wiederkehrenden Nettoertrag und eine schlechte Kundenstimmung negativ auf den Nettoneugeldzufluss auswirken.
Logitech: Charles «Chuck» Boynton wird CFO des Computerkomponentenherstellers Logitech. Er kommt von Plantronics. Zudem hat das Unternehmen mit Prakash Arunkundrum einen neuen COO ernannt. (Lesen Sie hier mehr.)
Roche: Der Pharmakonzern Roche kooperiert mit dem US-Biotech-Unternehmen Jana Cara und bietet Bluttests für zu Hause an.
AMS Osram: Der Technikkonzern AMS Osram hat CEO Alexander Everke überraschend geschasst. Aldo Kamper übernimmt. Der Niederländer kommt vom deutschen Automobilzulieferer Leoni, den er ebenso unerwartet mitten im Sanierungsprozess verlässt. Davor arbeitete Kamper bereits fünfzehn Jahre bei Osram. (Lesen Sie hier mehr.)
Pierer Mobility: Der Zweiradhersteller Pierer Mobility hat den Umsatz im vergangenen Jahr 19% auf 2,44 Mrd. € gesteigert, ein Rekordwert. Die Ebit-Marge erreichte 9,7%, knapp über Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern wuchs 13% auf 216 Mio. €. Die Dividende soll wie bekannt auf 2 € je Aktie verdoppelt werden. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt das Unternehmen die Prognosen: Der Umsatz soll zwischen 6 und 10% zulegen, die Ebit-Marge zwischen 8 und 10% liegen. (Lesen Sie hier mehr.)
Landis+Gyr: Der Hersteller von Stromzählern Landis+Gyr hat anlässlich des Kapitalmarkttages das Ziel ausgegeben, bis 2025 jährlich und organisch im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zu wachsen. Die operative Marge auf Stufe des bereinigten Ebitda will die Gruppe in den Bereich von 12 bis 14% führen. Für das Geschäftsjahr 2022/23 geht sie von einem Umsatzplus zwischen 6 und 10% sowie einer bereinigten Ebitda-Marge zwischen 5 und 8% aus. (Lesen Sie hier mehr.)
Gurit: Der Spezialkunststoffhersteller Gurit hat 2022 den Umsatz 6,7% auf 499,5 Mio. Fr. gesteigert. Ohne Effekte durch die Akquisition von Fiberline und den Verkauf des Bereichs Aerospace wäre er 11,7% gesunken. Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen. Die Betriebsgewinnmarge ist um etwas weniger als einen Prozentpunkt auf mehr als 4% gesunken, das Unternehmen rechnet mit einer bereinigten Marge von 2%, nach zuvor 7%. Definitive Zahlen folgen am 2. März. (Lesen Sie hier mehr.)
BC Jura: Die Jurassische Kantonalbank (BC Jura) hat den Geschäftserfolg im abgelaufenen Geschäftsjahr 11,4% auf 20,5 Mio. Fr. gesteigert. Der Reingewinn stieg 5,3% auf 10,2 Mio. Fr. (Lesen Sie hier mehr.)
Idorsia: Die Biotech-Gesellschaft Idorsia hat bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einen Zulassungsantrag für das Mittel Aprocitentan gegen Bluthochdruck eingereicht. (Lesen Sie hier mehr.)
Galenica: Die Galenica-Tochter Verfora übernimmt Padma mit Sitz in Wetzikon. Das Unternehmen hat sich auf den Vertrieb von Kräutermischungen aus der tibetischen Medizin spezialisiert.
Vorbörsenkurse von Julius Bär
Wichtige Ereignisse vom 31. Januar 2023
Schweiz
06:45 UBS: Ergebnis Q4/2022 (Conf. Call 09.00 Uhr)
07:00 BC Jura: Ergebnis 2022 (MK 09.30 Uhr)
07:00 Pierer Mobility: Ergebnis 2022 (Conf. Call 11.00 Uhr)
08:30 BFS: Detailhandelsumsätze Dezember 2022
10:00 SVV: Jahres-MK, Zürich
Sonstige Termine:
Landis+Gyr: Kapitalmarkttag (MK 12.00 Uhr)
International
00:45 KOR: Samsung, Q4-Zahlen (detailliert)
06:45 CHE: UBS, Q4-Zahlen
07:00 DEU: Vantage Towers, Q3-Zahlen
07:00 ITA: Unicredit, Q4-Zahlen
07:00 SWE: Tele2 AB, Q4-Zahlen
07:30 DEU: Atoss Software, Q4-Zahlen (detailliert)
07:30 DEU: Cliq Digital, Q4-Zahlen
07:30 NLD: KPN, Q4-Zahlen
09:00 DEU: Fortsetzung Prozess gegen Ex-Audi-Chef Stadler und drei Ingenieure
11:00 DEU: Landgericht Braunschweig, Entscheidung zur Klima-Klage gegen VW
12:00 SWE: Spotify, Q4-Zahlen
12:00 USA: UPS, Q4-Zahlen
12:30 USA: Caterpillar, Q4-Zahlen
12:30 USA: General Motors, Q4-Zahlen
12:45 USA: Pfizer, Q4-Zahlen
13:00 USA: Corning, Q4-Zahlen
13:00 USA: International Paper, Q4-Zahlen
13:00 USA: McDonald's, Q4-Zahlen
13:30 USA: ExxonMobil, Q4-Zahlen
22:00 USA: Electronic Arts, Inc, Q3-Zahlen
22:00 USA: Amgen, Q4-Zahlen
22:05 USA: Mondelz, Q4-Zahlen
22:05 USA: Stryker, Q4-Zahlen
22:10 USA: Snap Inc., Q4-Zahlen
22:15 USA: AMD, Q4-Zahlen
Konjunktur
00:50 JPN: Arbeitslosenquote 12/22
00:50 JPN: Einzelhandel 12/22
00:50 JPN: Industrieproduktion 12/22
02:30 CHN: Einkaufsmanagerindex 01/23
02:30 USA: IWF, Konjunktuprognosen
07:30 FRA: BIP Q4/22
08:45 FRA: Erzeugerpreise 01/23
09:55 DEU: Arbeitsmarktdaten 01/23
10:00 EUR: EZB-Quartalsbericht zur Kreditvergabe
10:30 GBR: Geldmenge M4 12/23
10:30 GBR: Konsumentenkredite 12/23
11:00 EUR: BIP Q4/22
14:30 USA: Beschäftigungskostenindex Q4/22
15:00 USA: FHFA Hauspreisindex 11/22
15:45 USA: Chicago Einkaufsmanagerindex 01/23
16:00 USA: Verbrauchervertrauen 01/23
22:30 USA: Api-Rohöllagerdaten
DEU: Ifo-Institut, Geschäftsklima Ostdeutschland
Ausblick – Rohstoffe
Der Ölpreis hält sich stabil
Zum Wochenanfang steht der Preis für die Ölsorte Brent um 86 $ je Fass und damit kaum verändert zur Vorwoche. Seit zwei Wochen hält er sich damit meist über der Marke von 85 $, nachdem er zuvor unter 80 $ abgestürzt war. Vergangene Woche hatte er sich gar 89 $ genähert.
Der Brent-Preis hat seit Mitte November nicht mehr die Schwelle von 90 $ je Fass überschritten – trotz der Sanktionen gegen Russland und der geopolitischen Unsicherheit. UBS beobachtet in einem Marktkommentar: «Die russischen Ölexporte haben sich trotz des von der Europäischen Union im Dezember verhängten Einfuhrverbots relativ gut gehalten. Russland konnte genügend Käufer finden, um den Grossteil der fehlenden europäischen Nachfrage zu kompensieren.»
Doch das könnte sich gemäss UBS ändern. Am 5. Februar wird die EU einen Importstopp für russische Ölprodukte wie Diesel einführen. Dann könne es «für Russland schwieriger werden, den Verlust in Europa wettzumachen».
Die Grossbank sieht daher einen anziehenden Ölpreis: «Da die globale Nachfrage anzieht und weitere Beschränkungen für russische Exporte in Kraft treten, erwarten wir, dass der Brent-Preis in den kommenden Monaten auf über 100 $ je Fass steigen wird.»
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