Der Chart des TagesWer die Aktionäre beglückt
Im vergangenen Jahr sind die Dividendenauszahlungen deutlich gestiegen – besonders in den Sektoren Energie, zyklischer Konsum und Industrie.
Vergangenes Jahr wurden die Aktionäre auf der Welt mit Dividenden in Höhe von 1560 Mrd. $ beglückt. Das ist ein Wachstum von 8,4%, rechnet man den Wechselkurseffekt durch den sich aufwertenden Dollar heraus, sind es gar fast 14%. Und 88% der Unternehmen haben ihre Dividenden erhöht oder konstant gehalten, wie der Dividendenindex des Asset-Managers Janus Henderson aufzeigt. Die Ausschüttungen liegen damit wieder im Trend wie vor der Pandemie.
Die obige Grafik zeigt die Veränderungen nach Sektor. Im Energiesektor sprudeln wegen der sich erholenden Preise für Öl und Gas die Gewinne. Wegen der zuvor gekürzten Dividenden liegt das Wachstum im Jahresvergleich nun über 50%. Das grösste Wachstum kommt hier von Energieunternehmen in den Schwellenländern.
Aber auch zwei zuvor in der Pandemie gebeutelte Sektoren gehören zu den Gewinnern: der zyklische Konsum – worunter etwa die Auto- und die Luxusindustrie fällt – sowie die Industriegüter. Dank der konjunkturellen Erholung konnten auch die Banken ihre Erlöse und damit ihre Ausschüttungen steigern.

In der Schweiz ist vergangenes Jahr die Gewinnbeteiligung der Aktionäre mit 6,2% weniger gewachsen als im internationalen Vergleich. Hier spielt wohl die defensive Ausrichtung des Sektors eine Rolle. Immerhin liegt die ausgeschüttete Summe mit 44 Mrd. $ auf einem sehr hohen Niveau.
Wie stark Unternehmen in einem Land ihre Dividenden angepasst haben, liegt aber nicht nur an der Sektorzusammenstellung. Es gibt auch kulturelle Unterschiede, heisst es von Janus Henderson: «So ist es beispielsweise in Schwellenländern üblich, dass die Dividenden von einem Jahr zum anderen sehr stark schwanken, je nachdem, wie sich die Bedingungen ändern. In Ländern wie den USA und Grossbritannien hingegen versuchen die Unternehmen generell, ihre regelmässigen Dividenden im Laufe der Zeit stetig zu erhöhen.»
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